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Kirche in 1Live | 11.09.2020 | floatend Uhr
Vertrauensvorschuss
„Gerade im Moment hilft mir, dass ich weiß: Auf Gott kann ich vertrauen.“, sage ich.
Jana sagt: „Einem Gott, den ich nicht sehen kann? Dem vertraue ich nicht.“
Wir sprechen darüber, wie wir
so durch den Alltag kommen. Ich gebe zu: „Das mit dem Unsichtbaren ist echt
nervig.
Aber selbst Menschen oder Dinge,
die Du siehst, kannst du ja nicht komplett kontrollieren. Vertrauen hat immer
mit Hoffnung zu tun. Bei Freundschaften zum Beispiel, wenn man sich darauf
verlässt, in der Not Unterstützung zu bekommen. Oder noch konkreter:
Wenn wir über eine Brücke gehen, hoffen, glauben und vertrauen wir, dass die Konstruktion hält, dass sie regelmäßig gewartet wird und man sicher rüberkommt.“
„Mhh - das ist etwas Anderes“, sagt Jana. „Da weiß man, dass das hält.“
„Wieso?“ frage ich. „Du warst vermutlich nicht beim Bau der Brücke dabei - und doch: Du vertraust, dass da gute Arbeit gemacht wurde, Du verlässt Dich darauf.“
Jana stimmt mir etwas zögernd zu. „Du meinst, an etwas oder an jemanden zu glauben, das bedeutet, ihm einen Vertrauensvorschuss zu geben?“
„Genau“, sage ich. „Mein Vertrauensvorschuss ist, dass ich Gott zutraue, dass er trotz so viel Chaos Himmel und Erde in seiner Hand hält. Und das hilft mir - bewusst und unterbewusst – durch’s Leben zu kommen.“
Jana fragt nach: „Und was ist, wenn Dein Vertrauensvorschuss nicht zurückbezahlt wird.“
„Das Risiko gehe ich ein“, antworte ich. „Bisher habe ich aber erfahren, dass ich nicht nur von dem leben kann, was sichtbar und beweisbar ist. Manchmal ist es gerade das Unsichtbare, das mir Halt und Hoffnung gibt.
Sprecher: Daniel Schneider
Redaktion: Daniel Schneider