WhatsTschüss

„Echt jetzt?! Hast du keine Angst, etwas zu verpassen?“ Musti sagt: „Weißt du wie cool das war, nach hunderten Sprachnachrichten einfach wieder direkt mit jemandem zu quatschen? Geht es nicht genau darum? Direktheit?“

Ich überlege: Musti hat recht. Es geht darum, nach dem langen Winter wieder direkter zu werden. Und eine Sprachnachricht, die ich erst am nächsten Tag beantworte, ist nicht so direkt. Es hat schon was, wenn ich höre, wie die andere Person nachdenkt, stockt, kichert, lacht oder lächelt. Vielleicht ist so ein Nachrichtendienst auch immer wie eine kleine Mauer, die Menschen abblockt.

Musti redet weiter: „Wenn ich ans Telefon gehe, bin ich da. Wenn ich nicht ran gehe, bin ich halt gerade beschäftigt. Aber ich für meinen Teil habe keinen Bock mehr auf Sprachnachrichten ohne Sinn. Wenn wir uns schon nicht sehen können, dann möchte ich wenigstens die ganze Aufmerksamkeit, wenn wir miteinander sprechen.“ Krass, dieser Satz hallt ganz schön nach in meinem Kopf. Aber Musti hat noch einen guten Grund auf Lager: „Und weißt du, was das Beste ist, meine Mutter schickt mir nicht mehr 100 Bilder aus Langeweile. Die bekommt jetzt alle mein Bruder.“

Sprecherin: Alexa Christ

Redaktion: Daniel Schneider