Vergebung

Ich sitze mit Tim am Küchentisch. Der rauft sich die Haare. „Mist! Mist Mist!“, stöhnt er. „Ich hab mich mit Katie gestritten. Hab ihr voll den Müll an den Kopf geworfen!“ Ich bin echt doof!“

„Was machst du jetzt?“ frage ich. Er zuckt mit den Schultern. „Könnte mich Ohrfeigen. Ich glaube ich zieh mir die Bettdecke über die Ohren und warte bis sie sich beruhigt hat.“ Tim steht auf. Ich blicke ihm nach.

Sich ohrfeigen, sich verschämt die Bettdecke über den Kopf ziehen. Klar kann man so Mist -den man gebaut hat- aussitzen. Schön ist das nicht. Ein anderer Weg ist, mal kurz die Stille zu suchen und ein Gebet zu sprechen. Vielleicht so: „Ach Mensch, Gott! Ich hab echt Mist gebaut und Katie verletzt. Mir wäre geholfen, wenn du mir schon mal vergibst!“ Und Gott vergibt. Ich habe in meiner Bibel einen Vers gefunden, der uns genau dazu Mut macht: „Seid freundlich und barmherzig und vergebt einander, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat.“

Mir gibt das die Kraft zu dem Mist -den ich gebaut habe- zu stehen. Meistens. Besser als ohrfeigen und verkriechen. Nach so einem Gebet traue ich mich auch, zu jemand anderem zu sagen: „Sorry! Das war echt Mist. Es tut mir leid!“ Sich entschuldigen und etwas vergeben zu bekommen ist unschätzbar wertvoll! Soll ich das Tim sagen? Kluge Ratschläge geben kann ja jeder … Ich gehe zu Tims Tür und klopfe. „Ok, Tim!“, sage ich und schiebe die Tür auf. „Das hört sich jetzt vielleicht etwas weared an, aber hast du es schon mal mit Vergebung versucht?
Komm lass zu Katie fahren.“

Sprecher: Daniel Schneider

Redaktion: Daniel Schneider