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Kirche in 1Live | 05.07.2021 | floatend Uhr
Hater*innen
Da tut sich was in unserer Sprache. Ich höre im Radio oder
im Fernsehen immer mehr die Anreden:
Freund*innen, Hörer*innen. Gendergerechte Sprache ist immer mehr Thema
und bahnt sich ihren Weg in die Medien.Gleichzeitig regen sich ja immer mehr Leute darüber auf. Für mich ist es
echt schon ziemlich lange ganz normal zumindest Freundinnen und Freunde zu
sagen und damit alle einzuschließen. Aber wohl nicht für alle. Und krasser
Weise wird gleichzeitig immer mehr rumgehatet.Ich schnappe immer mal wieder Kommentare auf, in denen
Menschen sich wirklich richtig krass aufregen. Soweit, dass bestimmte Sender
nicht mehr gehört werden, Zeitungsberichte nicht mehr gelesen werden oder der
Fernseher abgeschaltet wird.
Aus lauter
Wut.Sag mal geht’s noch? Ich check einfach nicht, was so schlimm
daran ist? Ich sehe das als absolute Errungenschaft für uns und bin froh, dass
unsere Sprache das so hergibt. Wir denken uns ja keine neuen Wörter aus. Wir
benutzen die, die sowieso schon da sind und bauen einfach ne kleine Pause ein.
Über Spiegel – Ei regt sich ja auch niemand auf.Unsere Sprache ändert sich, seit es sie gibt. Das ist ganz
normal und Zeitgemäß. Übrigens: schon in Grimms Wörterbuch wurden weibliche
Formen EXTRA aufgeführt. Und das war im 16. Jahrhundert. Krass oder?
Julia Fischer