Unser gemeinsames Religionshaus

Letztens ruft mich mein Kumpel Ferdaus an. „Jo Simon, hast du Lust zu so einer Präsentation zu kommen? Ist über zoom“. Ich dachte, Ferdaus meint etwas für die Uni ...
Als ich mich zuschalte, sehe ich Ferdaus, seinem Bruder Helmand und ein paar andere Jungs. Ultra cool, auch wieder alte Gesichter zu sehen. Was ich nicht wusste: Die haben quasi so eine muslimische Austauschgruppe gegründet.„Tja, aber was sollte ich als Christ da?“- dachte ich mir… Naja, Helmand leitet seine Präsi ein und sagt: „Simon, es passt super, dass du auch da bist. Wir sprechen heute über Jesus im Koran und in der Bibel.“ Krass! Ich meine der Abend war voll spannend. Genau das ist doch total cool: Dieser Gedanke, sich überlegen: Hey, was verbindet uns? Ich feiere diese verdammt sympathische
Offenheit, mit der ich zu dieser Gruppe eingeladen worden bin. Ich habe nämlich das Gefühl, dass wir uns in Glaubensfragen so selten offen begegnen. Tja und da passt es doch perfekt, dass in Berlin gerade das erste gemeinsame Religionshaus gebaut wird! Das finde ich richtig cool: Eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee in einem Gebäude. Das Bild feier ich. Alle unter einem Dach. Eine WG für Gott, als Nachbarn und Freunde im Glauben.

Simon Zalandauskas, Lemgo