Vorfahrt für Martinszüge

Achtung, Achtung eine Verkehrsdurchsage: Im ganzen Sektor kann es heute ab Einbruch der Dunkelheit zu verkehrsbedingten Behinderungen kommen. Erwartet werden Vollsperrungen von Straßen vorallem in Wohngebieten. Sollten Ihnen Kinder mit selbstgebastelten Laternen die Durchfahrt versperren, sehen Sie, wenn möglich, von Unmutsbekundungen ab….

Ich meine: Versetzen Euch doch einfach in die Zeit zurück, als Ihr mit der „bummela, bummel-Laterne“ durch die Stadt gezogen seid.

Denn mal ganz ehrlich: Was ist das für ein tolles Fest, um Rücksicht zu lernen, das da heute überall gefeiert wird. Und da ist es ganz egal, dass Sankt Martin katholisch war. Was heute zählt, ist diese eine Geschichte, die zumindest in meiner Heimat Kempen noch immer mit einem riesen Feuer, quasi live und in Farbe erzählt wird. Der toughe Soldat Martin reitet durch die Saukälte. Und sieht einen Bettler, der um sein Leben friert. Und Martin? Der zögert nicht lang. Der nimmt das Schwert und teilt seinen chicken Soldaten-Mantel und gibt dem Bettler die Hälfte.

Liebe Autofahrerinnen und Autofahrer, liebe Erwachsene: Das ist die Lektion, die heute jedes Kind miterlebt, das an einem Martinszug teilnimmt: Solidarität ist möglich. Nächstenliebe ist praktisch. Barmherzigkeit kann man nicht früh genug lernen – und mal ehrlich: das lernt man nicht durch Lego-Ninjago-Krieger oder durch Pokémon-Kartensammeln. In diesem Sinne: Rabimmel, rabammel, rabumm,

Klaus Nelißen, Klaus