Am liebsten würde ich ...

Time to say goodbye. Ich sitz wieder im Flieger, nach anderthalb Wochen Afrika-Urlaub. Und auf dem Display vor mir dreht sich ein Globus. Unsere Welt. Ich sehe nochmal, von wo aus wir zurückfliegen: Sansibar, im Osten Afrikas.

Der Globus dreht sich weiter. Ich sehe Feuerland, ganz am Ende von Südamerika. Den Regenwald des Amazonas. Indien, Australien.

Und als ich all das sehe, merke ich innerlich: Ey, es gibt noch so viele Länder und Orte, die mir fremd sind. Wo ich gerne hinfahren würde. Am liebsten würde ich alles mal sehen.

Aber: Das geht nicht. Unsere Welt ist sooo groß und riesig, dass ich es nie schaffen werde, jedes Land mal zu sehen. Und, ich meine: Selbst wenn, dann würde ich es ja nie schaffen, jede einzelne Region oder Stadt zu sehen. Irgendwas würde immer noch fehlen.

Ich merke, dass ich mich irgendwie damit abfinden muss, dass das so ist. Dass ich von der großen weiten Welt in meinem ganzen Leben nur n bisschen sehen kann.

Und, das ist ja nicht nur beim Reisen so. Ich kann nicht jeden Beruf, der mich interessieren würde, wirklich machen. Oder mit jeder hübschen Frau, die ich attraktiv finde, zusammen sein.

Obwohl das voll doof klingt, merk ich: Ja klar, ich kann ja nicht alles haben. Das Leben hat Grenzen. Und vielleicht gehört es zum Glücklich-Sein dazu, dass ich das innerlich verstehe. Dass ich bei allem, wonach mich so sehne, auch weiß: Es ist schon genug so.

Tobi Schulte, Soest