Beiträge auf: einslive
Kirche in 1Live | 22.09.2022 | floatend Uhr
Superkraft Hoffnung
Meine Superkraft ist Hoffnung.
Das hat Marc bis zuletzt gesagt.
Marc war immer, wirklich immer, jemand, der das positive gesehen hat. Der die Chancen sah. Für den Probleme Herausforderungen waren – und das hat er allen unter die Nase gerieben.
Wenn es mir nicht gut ging, weil ich im Job unzufrieden war oder es in der Beziehung nicht lief – Marc hat mir immer vor Augen geführt, wo und wie und vor allem dass es eine Lösung gibt.
Er hatte damit eigentlich immer recht. Irgendwie ging‘s immer.
„Die Menschen fliegen zum Mond“ hat er immer gern gesagt „dann geht auch der Rest.“
Das war Marc.
Jetzt stehe ich an seinem Grab und nehme Abschied.
„Seine Superkraft war Hoffnung.“ hat der Pfarrer eben in der Kirche über Marc gesagt.
Wir wussten seit einigen Monaten, dass er sterben würde. Krebs. Scheiß Krebs.
Dann das Trio aus Chemo, Bestrahlung, Operation. Viel Energie und Hoffnung, die bis zum Schluss da war.
Die Hoffnung, die Marc meinte, die bezog sich aber nicht nur auf diese Rettungsversuche.
Marc war getragen von dem Gedanken, dass es immer, wirklich immer eine Lösung gibt. Also war für ihn klar: Nach dem Tod geht’s irgendwie weiter.
Jetzt hier am Grab finde ich diesen Gedanken bewegend, tröstlich, mutmachend.
Seine Superkraft war Hoffnung - und Marc hatte die Hoffnung, dass es ein Leben nach diesem Leben gibt - in einer anderen Dimension, im Himmel, bei Gott. Wie auch immer: Für ihn war das ein echter Trost beim Loslassen.
Und ich wünsche mir, dass wir uns in dieser tröstlichen Hoffnungswelt wiedersehen.
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel Schneider