Ich will dazugehören

(erschrocken) Oh Shit! Mir fällt gerade auf, dass ich für heute Abend bei zwei Sachen zugesagt habe. Wir haben sowohl mit der einen als auch mit der anderen Truppe was geplant – und anscheinend hab ich vercheckt, mir das beides einzutragen. Kacke!

Als erstes denke ich: Na gut, wie wär’s, wenn du erst zu dem einen und dann zu dem anderen gehst? Aber: Ganz im ernst: Das hab ich so oft schon gemacht, und im Endeffekt bin ich dann bei der einen Runde derjenige, der früher abhaut – und in der anderen derjenige, der später kommt. So richtig gewinnen tu ich dadurch nicht … aber trotzdem überleg ich wieder hin und her. Man! Warum ist das so?

Klar: Ich fänd’s natürlich geil, einfach beides erleben zu können. Geht aber nicht! Und ich glaub, da spielt noch was anderes mit. Vielleicht will ich das beides machen, so, weil ich bei beidem dazugehören will. Oder vielleicht sogar weil etwas in mir Schiss hat, dass ich irgendwann nicht mehr dazugehören könnte.

Krass! Ich merk: Diese Angst nicht dazuzugehören – das ist voll die starke innere Kraft, so. Und das einzige, was ich dagegen tun kann, ist ja darauf zu vertrauen, dass ich dazugehöre. Dass meine Freunde meine Freunde sind. Dass die mich einfach mögen, Alter – und mich bei der nächsten Aktion schon wieder fragen werden. Wenn ich das weiß, dann ist es auch kein Ding, mich zu entscheiden, wo ich Freitag am Start bin.

Tobi Schulte, Soest