Wenn nix geht

Morgen ist Karfreitag. Stiller Feiertag. Nix geht. Keine Partys, kein Kino, keine Sportveranstaltungen. Ist nervig. Weil eben nix geht. Aber: Das genau ist der Sinn dieses Feiertages. Das ein paar Stunden einfach mal nix mehr geht.

Das Osterfest ist ja ein Fest mit zwei Teilen.

Teil 1: Jesus stirbt. Karfreitag. Stille.

Teil 2: Ostern. Die Auferstehung von Jesus. Es geht weiter. Party! Happy End!

Erst eine herbe Niederlage, dann ein großer Triumph.

Lasst uns mal kurz bei Karfreitag bleiben: Im Leben an sich gibt’s auch so Karfreitagsmomente. Wenn ich eine persönliche Niederlage hinnehmen muss, einen Menschen verliere oder bei einem Konflikt verletzt werde, dann ist etwas kaputt gegangen. Und ich weiß nicht, ob das jemals wieder gut wird.

Ich glaube, dass der Karfreitag, so unsexy es auch ist, einlädt, einfach mal still zu sein. Sich selbst zuzuhören. Mal abzuwarten, was kommen denn so für Gedanken hoch. Ein Gebet sprechen. Nur für einen Moment. Aushalten. Trauer zulassen. Sich eingestehen, dass etwas kaputt gegangen ist. Schwäche zulassen. Wie gesagt: ist nicht sexy. Aber wichtig. Weil, wenn wir das immer wegdrücken und uns immer ablenken, dann kann das irgendwann eskalieren.

Und vielleicht kommt in dieser Stille ja ein Gedanke, der hilft. Tröstet. Heilt. Ein Ostermoment. Denn die Kernaussage dieses Festes und des gesamten christlichen Glaubens ist ja: Die Liebe Gottes ist stärker als alles. Sogar stärker als der Tod.

Sprecher: Jan Primke

Redaktion: Daniel Schneider