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Kirche in 1Live | 31.07.2024 | floatend Uhr
Heinrichs Tomaten
Heinrich hat Tomaten geliebt. Jetzt ist er tot. Seine Tomaten sind aber noch da und erzählen was vom Weiterleben. Aber der Reihe nach: Heinrich war der Vater von meinem Schulfreund Sebastian und ist nach heftiger Krankheit gestorben. Heinrich war Gärtner und hat viel gearbeitet. Er hat sich nicht nur um seinen Garten gekümmert, sondern auch um die Gärten anderer Leute.
Aber sein Garten war toll - vor allem seine Tomaten. Die hat er natürlich selbst gezogen und dann entweder gepflanzt oder verschenkt. Das war immer ein bisschen eine Wundertüte. Welche Sorte kommt wohl an meiner Pflanze?
Als Heinrich merkt, dass es
aufs Ende zugeht, sät er noch einmal Tomaten. Und sagt seinen Lieben, dass sie
gut auf die Setzlinge aufpassen sollen. Und das hat seine Familie getan. Bei
Heinrichs Beerdigung stand nämlich direkt am Grab ein Tischchen mit Tomaten.
Hunderte zarte kleine Pflänzchen.
Wir konnten uns eine Pflanze mit nach Hause nehmen, sie großziehen und an
Heinrich denken. Und das funktioniert voll, meine Pflanze von Heinrich wächst
und gedeiht und ich denke jeden Tag an ihn. Und ich bin sehr gespannt, was für
eine Tomatensorte da raus kommt. Das dauert nicht mehr lang.
Die Verbindung zu Heinrich steht, auch wenn er nicht mehr da ist. Ich glaube ja fest dran, dass es gut weitergeht nach dem Tod und dass es irgendwas mit einem Gott zu tun hat. Auch dafür steht für mich Heinrichs Tomate. Das Leben geht und vergeht – und geht weiter.
Johanna Vering, Langenberg
