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Kirche in 1Live | 14.11.2024 | floatend Uhr
Tempo 30
Heute vor 41 Jahren wurde Buxtehude zur Influencerin unter den deutschen Städten. Die Innenstadt hat sich was überlegt, will ein bisschen anders sein. Einfach mal was ausprobieren in der Beziehung zwischen Stadt und Auto. Also startet sie einen Modellversuch, einen Probelauf für alle anderen Städte mit ähnlichen Beziehungsproblemen. Geschwindigkeit rausnehmen, mal auf die Bremse treten, durchatmen. Im Hier und Jetzt sein. Mal nach rechts und links schauen. Mit 30 km/h durch die Innenstadt. Das ist der Plan.
Und das läuft ganz gut. Buxtehude hat andere Städte influenct. In Wohngebieten, Innenstädten, rund um Schulen oder Shoppingzentren sind heute Tempo-30-Schilder selbstverständlich. Das ist gut für die Umwelt und den Verkehr. Und das ist gut für uns: Bei Tempo 30 gibt es deutlich weniger Unfälle. Die Beziehung zwischen Stadt und Auto hat sich tempotechnisch etwas entspannt.
Im Auto selbst sorgt die 30 allerdings nicht immer für tiefenentspannte Atmosphäre. Zumindest nicht bei mir, wenn ich am Steuer sitze. 30 zu fahren fühlt sich halt an, wie ne Schnecke zu sein. Auf dem Weg zur Arbeit, wie immer knapp dran, da könnte ich ausflippen, wenn das 30-Schild kommt. Gezwungenermaßen fahre ich langsam. Entschleunige, muss mich in Geduld üben. Das Schild schenkt mir etwas Zeit. In der kann ich mich aufregen oder einfach durchatmen. Tempo 30: Meine Influencerin gegen den täglichen Stress.
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel