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Kirche in 1Live | 04.11.2024 | floatend Uhr
Zauberinnen in Glitzer
Irgendwann in diesem Sommer war ich am Essener Hauptbahnhof und hab auf meinen Zug gewartet. Irgendwas war anders. Es hatte ein bisschen gedauert, bis mir aufgefallen ist, was genau das war. Aber dann – klar: Um mich herum waren viele Leute ziemlich auffällig angezogen. Überall war Glitzer, bunte Jacken, schillernde Kleider.
Warum sehen die alle so aus, als wären sie auf einer Kostümparty? Und dann, na klar: Das Tayler-Swift-Konzert auf Schalke!
Es gibt ja wenige Tage an einem deutschen Bahnhof, wo es überall glitzert und wo die Leute so viel strahlen im Gesicht. Mich hat das an Harry Potter erinnert. Da gibt es diese Szenen, wo Muggel, also die normalen Menschen, auf Zauberer treffen, die dann so seltsame Umhänge tragen. Die Muggel wundern sich, haben aber keine Ahnung, dass sie da gerade echte Zauberer vor sich haben.
Genauso war es hier irgendwie auch: Für Außenstehende sahen diese glitzernden Menschen vielleicht merkwürdig aus. Aber gegenseitig haben sie sich so wissend angelächelt. In ihrer Gruppe war dieses Glitzern kein bisschen komisch – es war ein Zeichen: Uns verbindet was.
Und ich fand das richtig schön. Ich mag das Gefühl, miteinander verbunden zu sein, auch wenn die meisten anderen Leute gar nicht richtig wissen wieso. Wenn ich weiß, wer zu meiner Crew gehören und mit mir eine Leidenschaft für was teilt – was andere gar nicht sehen. In solchen Momenten fängt das Leben an, richtig zu funkeln.
Christian Schröder, Aachen
