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Kirche in 1Live | 02.12.2024 | floatend Uhr
Alle sind am Handy
Alle sind am Handy. Ich fahre so zwei Mal in der Woche mit demm Zug ins Büro nach Paderborn. Und vor allem Leute, die alleine sind, also 95 Prozent davon sind am Handy. Die scrollen wie verrückt, haben Stöpsel im Ohr oder gucken irgendwas.
Ich natürlich auch. Gibt mir so … n Gefühl von Sicherheit.
Ich bin in meiner
eigenen Welt, schreib
mit meinen Leuten, bin in meinem Feed unterwegs, wo ich weiß, dass mich das
interessiert. Ja, oder einfach nur, dass ich halt nicht dumm rumstehe oder
rumsitze, jetzt mal blöd gesagt.
Und ich denk mir aber auch so: Wie schwer wäre das eigentlich, wenn ich am Bahnhof stehe und fünf Minuten warte, einfach nur in der Gegend rumzugucken?!
Weil: An sich bietet diese Welt ja so oder so schon so viele Reize, so viele Farben, Geräusche, Menschen. Aber dann scheint das in den Momenten nicht genug zu sein, weil immer wieder dieser Griff zum Handy kommt. Und ich frag mich: Ist das, weil meinem Gehirn zu langweilig ist? Weil es Ablenkung braucht? Oder, weil ich mich in der Welt um mich herum nicht ganz wohlfühle und so in meine eigene Welt abtauchen muss?
So oder so zeigt das ja, wie schwer ich mich damit tue, im Hier und Jetzt einfach zu sein. Dass, was einfach da ist, auf mich wirken zu lassen und da meine Gedanken, meinen Fokus zu haben. Oder wie ein schlauer Theologe das mal gesagt hat: Mich von der Wirklichkeit umarmen zu lassen.
Tobi Schulte, Soest.