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Kirche in 1Live | 04.12.2024 | floatend Uhr
Die dunkle Jahreszeit
Die dunkle Jahreszeit – ja, die ist jetzt so richtig am Start, ne. Fährst du morgens los, ist es dunkel – kommst du wie jetzt abends nach Hause, wieder dunkel. Ja, an solchen Tagen, wenn ich im Büro sitze, denk ich mir voll oft: Boah, jetzt einfach n bisschen raus, noch wenigstens die Sonne oder das es hell ist genießen, irgendwie Spazierengehen, raus, ab in die Natur.
Und ich frag mich auch: Krass, warum ist das so n Ding für mich, also warum sehne ich mich so danach?
Und ich mein: Klar: Bewegung ist immer gut. Aber ich glaub
auch, dass das Drumherum auch voll wichtig ist, dass es was mit mir macht,
draußen und in der Natur zu sein. Weil, die Natur ist erstmal so
weit. Ich kann so viel sehen, so mehrere
Hundert Meter oder vielleicht sogar kilometerweit gucken. Und: Die Natur IST
einfach. So n Baum, oder n Feld, ne Wiese, dat will nix von mir, so. Dat gehört
mir nicht, da muss ich nichts machen, das ist einfach da.
Und vielleicht sind das so die zwei Dinge, die ich zumindest jetzt gerade sehe, die mir da guttun. Diese Weite, dass ich sehe Es gibt mehr, ja. Aus dem Kreisen um sich selbst und um die eigenen Aufgaben herauszukommen für n paar Momente.
Und andererseits einfach, dass die Natur ist und ich in der Natur, ja, sein darf. Dass die Natur nichts von mir erwartet, dass die Natur mich nicht bewertet. Dass ich Teil davon sein kann für n kleinen Moment, so wenn ich will.
Und das Ding ist ja: Wenn Gott … Schöpfer ist, wenn er die Natur auch gemacht hat, ja dann kann mir die Natur auch was darüber verraten, wie Gott ist, ne. Dass vielleicht auch er sagt: Komm mal aus dem Kreisen um dich selbst raus, weil: Es gibt mehr. Und auch so: Du darfst sein.
Tobi Schulte, Soest.
