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Kirche in 1Live | 07.12.2024 | floatend Uhr
Keine Geschenke
Keine Geschenke. Das haben Freunde von uns geschrieben, als sie uns jetzt zum Geburtstag eingeladen haben, ne. Die haben geschrieben: Wir würden gern unseren Geburtstag nachfeiern, aber nur wirklich ganz kleine Runde, ganz gemütlich zusammensetzen, n paar Getränke, wir bereiten auch nichts zu essen vor und ihr braucht auch … keine Geschenke mitbringen.
Alles klar, und was machen wir? Wir machen uns Gedanken darüber, was wir denen wohl schenken können, so. Und ich diskutier auch nochmal darüber mit meiner Freundin so, weil ich halt denk: Ja gut, eigentlich brauchen wir ja nichts besorgen. Und sie sagt: Ja komm, ist ja auch kein Ding, denen eine Kleinigkeit jetzt mitzubringen, ja. Macht man ja so, dass wenn man eingeladen ist, dass man nicht mit leeren Händen kommt.
Ich mein: An sich… kein Ding, ne. Aber voll oft habe ich das Gefühl, dass man das vor allem auch macht, weil man sonst n schlechtes Gewissen hat. Weil man das nicht auf sich sitzen lassen will. Weil man sich revanchieren muss.
Und: Wäre es da nicht voll der schöne Gedanke, dass man … gerade in dem Fall zum Beispiel, wenn da so explizit geschrieben steht, ihr braucht kein Geschenk mitzubringen nichts … dass man das einfach auch mal macht. Und sich klarmacht, was das eigentlich bedeutet, so, nämlich dass die uns mit der Einladung sagen: Wir wollen was feiern, wir wollen n guten Abend verbringen – und da hätten wir euch gern dabei. Ja, und damit sagen die ja auch: Dass ihr kommt, ist uns wichtig. Nicht was ihr mitbringt, oder so. Dass ihr da seid, ist schon genug. Mit euch Zeit zu verbringen, ist schon n Geschenk. Eigentlich voll schön, ne – aber irgendwie auch voll schwer anzunehmen und das zu kapieren…
Tobi Schulte, Soest.