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Kirche in 1Live | 01.02.2025 | floatend Uhr
Wenn das Licht zurückkommt
Jeden Morgen dasselbe. Der Wecker klingelt, ich stehe auf – und draußen ist es immer noch stockdunkel. Langsam hab ich den Winter echt satt. Klar, die Tage werden wieder länger, aber es geht mir nicht schnell genug. Ich merke, wie sehr mir das Licht fehlt.
Das geht vielen so um diese Zeit im Jahr – und auch nicht erst seit heute. Am 2. Februar, also morgen, feiern die Christen schon seit Jahrhunderten ein Fest mit einem komischen Namen. „Maria Lichtmess“. Heute kennt das Fest kaum noch jemand. Früher war das der Moment, an dem die Leute ihre Kerzen fürs Jahr haben segnen lassen. Damals gab es ja noch kein elektrisches Licht. Und ich stell mir vor, wie die damals ihren Jahresvorrat an Beleuchtung vorbereitet haben. Ein Fest des Lichts mitten im Winter. Und ich glaub, das ist genau das, was wir jetzt brauchen. Licht. Hoffnung. Das Gefühl, dass es wieder heller wird.
Denn mal ehrlich: Die glitzernde Weihnachtszeit ist lange her. Der Januar war lang. Die ersten guten Vorsätze sind gescheitert und die Aussichten aufs Jahr insgesamt nicht so mega gut. Maria Lichtmess erinnert mich daran, dass das Licht nicht immer auf einen Schlag kommt. Sondern nach und nach. Dass es manchmal dauert, bis die Dunkelheit weg geht.
Ich finde es schön, dass die Christen ein Fest haben, mit dem sie sagen: Wir können dem Licht trauen. Und: Es wird heller, wenn wir ein Licht anzünden– für uns und für andere.
Christian Schröder, Aachen