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Kirche in 1Live | 10.03.2025 | floatend Uhr
Kulturtafel
Wenn Maya keine Kohle hat und nicht weiß, wie sie den Monat überstehen soll, ist das Letzte woran sie denkt: Konzerte, Festivals oder Theater. Maya ist 32, auf Bürgergeld angewiesen und zieht ihre Kids alleine groß. Kein Geld und keine Zeit für Kultur. Dabei hat sie früher auch gerne mal ein Wochenende durchgefeiert. Liebt Konzerte von guten Bands.
Bei Mayas Problem setzen sogenannte Kulturtafeln an. An anderen Orten heißen sie Tickettafeln und vermitteln Konzert-, Festival- oder Theaterkarten an Menschen, die sonst nicht hingehen können. Kulturtafeln gibt es auch im Sektor, z.B. in Bonn. Da geben Veranstalter nicht verkaufte Tickets ab, und ich kann als Normalo auch was tun. Wenn ich nämlich Tickets habe und meine Oma feiert ihren Geburtstag genau an dem Abend, kann ich meine Tickets zur Kulturtafel bringen und die vermittelt sie weiter. Die Leute, die die Tafel nutzen, müssen einmal im Jahr nachweisen, dass sie bedürftig sind, also z.B. den Bürgergeldbescheid bringen.
Es gibt übrigens meistens zwei Karten. Das ist für Maya das Größte. So kann sie sogar jemanden mitnehmen.
Ich finde Kulturtafeln total gut: Wir brauchen eben nicht nur Futter für den Körper, sondern auch für die Seele.
Johanna Vering, Langenberg
