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Kirche in 1Live | 26.04.2025 | floatend Uhr
Kirche von Erdbeeren lernen
Ich liebe Erdbeeren. Bei mir im Münsterland werden jetzt überall die kleinen Verkaufsbuden für frische Erdbeeren aufgebaut und die Hinweisschilder „Erdbeeren zum Selberpflücken“ aufgestellt. Endlich. Erdbeeren genieße ich zu jeder Tageszeit: morgens als Marmelade aufs Brot, mittags im Salat, nachmittags Erdbeerkuchen mit Sahne. Und zwischendurch pur oder mit Vanilleeis.
Von meinem Kollegen Bernhard habe ich vor kurzem gelernt, dass die Erdbeere, meine Lieblingsfrucht, eine sogenannte Scheinfrucht ist. Denn nicht das Rote ist die Frucht, sondern die kleinen gelbgrünen Punkte außen um das Rote herum sind die eigentlichen Früchte. Und die sind entscheidend, wenn ich auch im nächsten Jahr wieder Erdbeeren essen möchte. Entscheidend ist also das Äußere. Und das kann meine Kirche von Erdbeeren lernen: Meine Kirche kann dann Früchte bringen, wenn sie raus geht in unterschiedlichen Varianten und zu allen Tageszeiten: morgens in die KiTa, mittags in die Suppenküche, nachmittags ins Hospiz, abends zur Bahnhofsmission und nachts als Notfallseelsorgerin oder Notfallseelsorger. Oder zwischendurch.
Meine Kirche hat gerade keine Saison und auch bei uns im Münsterland werden die Buden meiner Kirche weniger, aber die Hinweisschilder „zum Selberpflücken“ machen mir Hoffnung. Denn nicht nur bei Erdbeeren gilt: Selbstgepflückt schmecken sie am besten.
Daniel Gewand, Senden
