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Kirche in 1Live | 08.05.2025 | floatend Uhr
80 Jahre Weltkriegsende
Spätestens seit Putins Überfall auf die Ukraine ist mir klar, wie zerbrechlich selbst bei uns hier in Europa der Frieden ist. Ich kenne ja nichts anderes, als dass ich in Freiheit lebe. Ich muss mir keine Sorgen machen, erschossen zu werden, wenn ich zum Bäcker gehe. Auch nachts kann ich ruhig schlafen. Muss auf keine Sirenen und Bombeneinschläge achten. Für uns ist das alles – Gott sei Dank – gefühlt weit weg, aber real tatsächlich sehr nah. Die Geflüchteten aus der Ukraine und aus anderen Krisengebieten erinnern eigentlich jeden Tag daran: Wir könnten so dankbar sein für den Frieden hier bei uns. Und das heute genau seit 80 Jahren. Am 8. Mai 1945 war der zweite Weltkrieg zu Ende. Deutschland wurde vom Nationalsozialismus befreit. Das klingt, als wäre das ewig her. Aber der Krieg ist heute nicht weit weg. Räumlich nicht. Und zeitlich eigentlich auch nicht. Gerade mal zwei oder drei Generationen. Die Alten können noch von Bombennächten erzählen. Vom Spielen auf Trümmern und vom Vater oder Onkel oder Bruder, der an die Front musste und nicht wiedergekommen ist. So ein Jahrestag wie heute macht mir klar: Ich darf nicht nachlassen, mich für Frieden und Freiheit einzusetzen. Beides ist auch heute und hier nicht selbstverständlich.
Martin Kürble, Düsseldorf