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Kirche in WDR 2 | 02.05.2014 | 05:55 Uhr

Stellung nehmen

Radioandachten am Freitagmorgen fallen ja immer ein bisschen aus dem Rahmen. Denn sie sind dazu da, dass wir als evangelische Autoren etwas zur Situation in Gesellschaft und Politik sagen. Also zur Lage der Nation. Die kommt natürlich auch sonst in den Beiträgen vor. Aber am Freitagmorgen steht sie im Mittelpunkt. Beziehungsweise unsere Sicht darauf.

Denn natürlich haben Menschen, die in der Kirche arbeiten, nicht nur was zu kirchlichen oder religiösen Themen zu sagen. Es wäre ja auch fatal, wenn die Kirche nur um sich selber kreisen würde, sich nur mit den eigenen Bereichen und Interessen beschäftigte und an allem anderen kein Interesse hätte. Stattdessen hat sie auch die Aufgabe, sich zum Lauf der Welt zu äußern. Auf der Grundlage der biblischen Botschaft, versteht sich.

Natürlich muss sie nicht zu allem und jedem was sagen. Wenn in China ein Sack Reis umfällt, ist das kein Grund für eine kirchliche Stellungnahme. Aber wenn dieser Sack Reis einem Oppositionellen auf den Kopf fällt, um ihn mundtot zu machen, dann darf sich ruhig auch die Kirche zum Thema „Menschenrechte“ äußern.

Nun gibt es natürlich auch so schon eine Menge Kommentare und Meinungen zu Themen aller Art. Oft sogar von Menschen, die Ahnung von der Sache haben. Trotzdem ist es häufig nicht verkehrt, wenn auch die Kirche Stellung bezieht. Oder zumindest ein Repräsentant der Kirche. Nicht weil wir alles besser wissen oder alles erklären können oder auf jede Frage eine Antwort haben. Aber, wenn’s gut geht, kann durch eine kirchliche Stellungnahme zum Beispiel eine andere Sichtweise in die Debatte kommen. Oder eine andere Begründung. Oder eine grundsätzlichere Fragestellung.

Deutlich wird das zum Beispiel bei der Frage: Wie halten wir’s mit dem Sonntag? Wo doch immer weniger Leute in die Kirche gehen? Die Kirchen ständig Mitglieder verlieren? Können wir da nicht am Sonntag viel mehr arbeiten? Und können da nicht die Geschäfte den ganzen Tag offen haben?

Da ist es wichtig, wenn dann einfach mal jemand sagt: Das muss sein. Der Sonntag ist notwendig. Menschen brauchen einen Tag zur Erholung. Wie sie ihn dann nutzen, ist ja ihre Sache. Aber dass es einen Tag in der Woche gibt, wo der Alltag und die Nützlichkeit, der Umsatz und der Konsum mal in den Hintergrund treten, darauf dürfen wir in unserem Land nicht verzichten. Weil die Menschen wichtiger sind als alle Arbeit, aller Fortschritt und alle Wirtschaftlichkeit.

Und genau darauf weist ja die Bibel immer wieder hin, dass wir unsere Prioritäten überprüfen sollen, dass wir uns fragen sollen, wie wir leben und wie wir leben wollen und was uns dabei wichtig ist. Und dass wir dabei erkennen: Wir sind nicht nur kleine Räder im Lauf der Geschichte oder am Rande der Gesellschaft. Sondern wir sind wichtige, wertvolle und geliebte Menschen. Jeder auf seine Art. Nicht unter den Erwägungen der Nützlichkeit. Sondern in den Augen Gottes. Der jeden von uns geschaffen hat. Der jeden von uns liebt. Und der uns sagt, dass alles seine Zeit hat: das Arbeiten wie das Ausruhen.

So eine Stellungnahme will dann vielleicht nicht jeder hören. Muss auch nicht jeder ernst nehmen. Aber in einer guten Diskussion kommen eben auch diejenigen zu Wort, die eine ganz andere Meinung haben. Und da dürfen wir uns als Menschen, die die Kirche repräsentieren, nicht zurückzuhalten. Weder wir im Radio noch Sie vor dem Radio. Da können wir ruhig mutig sein und klar. Wenn wir dann Gegenwind kriegen, ist es auch nicht schlimm. Es kann ja sein, dass wir uns geirrt haben. Es kann aber auch sein, dass wir genau den richtigen Punkt getroffen haben. Und ich finde, es ist gut und wichtig, diesen Punkt immer wieder zu suchen.

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