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Kirche in WDR 2 | 13.05.2014 | 05:55 Uhr

Gemeindemanager

In kaum einer Branche sind in den letzten zwei Jahrzehnten so viele Arbeitsplätze abgebaut worden wie ausgerechnet in der Kirche. Gewiss, anders als in der Automobilindustrie oder bei Eisen und Stahl hat man noch nie gehört, dass auf einen Schlag Tausende von kirchlichen Mitarbeitenden auf der Straße gestanden hätten. Aber was im Schatten des Kirchturms vor Ort schleichend und ganz allmählich verloren gegangen ist, kann einem speziell in Regionen, die sowieso struktur-und finanzschwach sind, ganz ordentlich Sorgen machen.

Gemeindepädagoginnen, Jugendleiter, Küsterinnen und Hausmeister, Kirchenmusiker und Pflegekräfte: einer nach der anderen erreicht die Altersgrenze – und schon wird die Stelle nicht wieder besetzt. Das Geld fehlt. Und, ehrlich gesagt: die Gemeindeglieder, für die man all das mal bereit gehalten hat, werden ja auch immer weniger. Es soll Kirchengemeinden geben, in denen außer den Pfarrern und der Verwaltung überhaupt niemand mehr ein monatliches Gehalt bekommt, und wenn doch, dann höchstens die Erzieherinnen im Kindergarten, und der wird demnächst auch geschlossen.

Deswegen macht die Kirche nun allerdings nicht zu. Und die Aufgaben werden auch nicht automatisch weniger. Ich kenne Gemeindepfarrerinnen und –pfarrer, die sich zwischen Gottesdienst und Sitzungsvorbereitung, seelsorgerlichen Gesprächen und Gebäudestrukturanalysen, Konfirmandenunterricht und dem Runden Stadtteiltisch, Beerdigungen und Verhandlungen zum Verkauf des Friedhofs herumtreiben wie Zehnkämpfer mit zusätzlicher Verpflichtung zum Eiskunstlaufen.

Manche mögen das und genießen ihre Allzuständigkeit und Unverzichtbarkeit. Die meisten aber leiden wohl daran, weil sie wissen, dass sie ganz viel von dem, was sie tun oder tun müssen, nicht gelernt haben und deshalb notgedrungen nur herumdilettieren. Den theologischen Kernaufgaben des Pfarrberufs tut das nicht gut. Und der Kirche auch nicht.

In Wuppertal hat sich eine Gemeindeleitung jetzt entschlossen, eine ungewöhnliche Stelle auszuschreiben. Man sucht einen „Gemeindemanager“. Die Absicht ist, notwendige Arbeitsbereiche nicht aufzugeben und den Pfarrstelleninhabern trotzdem die Möglichkeit zu geben, sich auf ihre eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren.

Das originelle Vorhaben wird bestimmt auch Widerspruch hervorrufen. Gerade in der Kirche ist man ja, wenn nur das Wort Manager schon fällt, schnell mit fertigen Urteilen bei der Hand: da hält die gottlose Wirtschaft Einzug ins Allerheiligste, da sollen womöglich ökonomische Nützlichkeitserwägungen an die Stelle hoher moralischer Ansprüche treten, und da soll gemanagt werden, wo doch eigentlich der Geist Gottes ganz allein sein Werk tut. Man kann es auch anders sehen: Wenn jemand, der es gewohnt ist, mit knappen Ressourcen umzugehen, der sich in Personal- und Organisationsentwicklung und Verhandlungsführung auskennt – wenn so jemand mitreden und mitentscheiden darf, dann bringt er oder sie vermutlich eine Gabe in den Leib Christi ein, die sonst niemand anders hat. Und dazu kann man eigentlich nur viel Erfolg wünschen.

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