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Kirche in WDR 2 | 07.07.2014 | 05:55 Uhr

Fußballgott

Nun ist es fast vorbei, das große Fußballspektakel in Brasilien.

FiFa WM 2014 – 4 Wochen Fußball der Superlative.

Spitzensportler in nagelneuen Stadien, Hightech Übertragungen in alle Welt.

Millionen Menschen an den Fernsehern, Rudelgucken und Fancorsos – ein Fußballfest genau so, wie es sich die Veranstalter erträumt hatten. Eine weltweite Party.

Leider eine mit Schattenseiten.

Denn vielen Brasilianern verging der Spaß an der Fußball-WM schon lange vor dem Anpfiff.

Mehr als neun Milliarden Dollar hat der brasilianische Staat in die WM investiert. Davon allein drei Milliarden in den Bau der neuen Stadien – darunter an so unsinnigen Orten wie Manaus, mitten in der tropischen Zone. Für vier Spiele der WM 2014 wird die Arena da Amazonia genutzt. Was danach mit ihr geschieht ist unklar – einen Fußballverein gibt es in Manaus nicht, wohl auch wegen des Klimas.

Gleichzeitig fehlen dem brasilianischen Staat aber die Mittel für dringend benötigte Investitionen in Gesundheit, Schulen, öffentlichen Verkehr, Infrastruktur.

Und die meisten Brasilianer können sich gar keinen Stadionbesuch leisten – die Tickets sind einfach zu teuer.

Es ist eine Weltmeisterschaft der Reichen, für die die Armen, die Zeche zu zahlen haben.

Wie überhaupt die sportlichen Großveranstaltungen nur noch mühsam den Schein wahren können, Menschen und Völker miteinander verbinden zu wollen.

Die Vergabe der WM 2022 nach Katar – einem autokratisch und demokratiefeindlich regierten Wüstenstaat Und die Olympischen Spiele in einem Russland, in dem die Menschenrechte und die Unabhängigkeit der Justiz zurückgedrängt werden, machen dies deutlich.

Kritiker sagen sogar, dass die Großveranstaltungen vor allem den Sportverbänden und korrupten politischen Strukturen dienen. Milliardenbeträge werden bewegt und versickern, ohne dass die Menschen vor Ort von dem Spektakel profitieren können.

Auch jenseits von WM und Olympia herrscht im weltweiten Spitzensport ein groteskes und menschenverachtendes Ungleichgeweicht:

Der deutsche Nationalspieler Mezut Özil z.B. hat einen Werbevertrag mit Adidas, der ihm nahezu 300 000 Euro monatlich einbringt,

Gleichzeitig bezahlt der gleiche Sportartikelhersteller seinen Näherinnen von Fußballtrikots aber lediglich Hungerlöhne. Das weist die Christlichen Initiative Romero (CIR) mit ihrer Kampagne »Play fair – pay fair!« nach, bei der sie die Herstellungsbedingungen von Sportartikeln unter die Lupe genommen hat.

Sport sei eben keine Politik, solche Probleme müssten auf der politischen Ebene gelöst werden – so die Antwort der Sportverbände und Sportartikelhersteller.

Das ist falsch.

Ein Verband oder ein Gremium, das ein Weltereignis vergibt, eine Firma, deren Produkte den lifestyle definieren und die damit gutes Geld verdienen, tragen eine Mitverantwortung für die Bedingungen, unter denen ihre Waren produziert werden und unter denen Sportveranstaltungen stattfinden.

Sport findet nicht im luftleeren Raum statt.

Es ist die Entscheidung der Verbände, ob sie demokratische Standards zur Bedingung für einen Zuschlag machen.

Es ist die Entscheidung der Geschäftsführer, ob sie faire Löhne zahlen.

Am Ende gilt ganz einfach, was Jesus aus Nazareth schon vor 2000 Jahren festgestellt hat: „Ihr könnt nur einem Herren dienen – Gott oder dem Geld!“.

So ist es. Amen.

Alles andere ist faule Ausrede.

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