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Kirche in WDR 2 | 09.07.2014 | 05:55 Uhr

Rollkoffer

Neulich ist es mir zum ersten Mal so richtig klar geworden.

DAS Symbol unserer Zeit. Woran man sicher erinnern wird, wenn man zurückblickt.

In den 50ern war es der Rock’n Roll – Haartolle, Elvis, Cadillac.

In den 60ern der Summer of love – Woodstock, Hippies.

Hair in den 70ern. No future in den 80ern.Generation Golf und Techno in den 90ern.

Und seit 2000 die handys.

Und jetzt? Heutzutage?

Als ich neulich zum Bahnhof kam, wurde es mir klar, was DAS Symbol unserer Dekade ist: Der Rollkoffer.

Dabei ist so ein Rollkoffer viel mehr als nur ein Stück Technik.

Er ist ein lifestyle Artikel.

Der Rollkoffer ist das Sinnbild unserer mobilen Gesellschaft geworden.

Deutschland, Europa, die westliche Gesellschaft ist in Bewegung.

Jeder einzelne von uns legt jährlich mehr Kilometer zurück, als Generationen vor uns in ihrem ganzen Leben.

Wohnen, Arbeiten, Urlaub findet in der Regel nicht mehr am selben Ort statt – es wird hin und her gependelt mit Auto, Bus und Bahn, Flieger.

Immer dabei: der Rollkoffer.

Und sogar der Besuch bei Familienmitgliedern ist oft mit langen Reisen verbunden.

Die klassische Kleinfamilie „Mutter-Vater-zwei-Kinder-Haus-und-Hund“ gibt es regelmäßig nur noch bei Rosamunde Pilcher am Samstag Abend.

Oft genug als Sehnsuchtsbild.

Denn dass ist die andere Wahrheit über den Rollkoffer: Er ist ein praktisches Stück Lifestyle Technik. Aber er kann kein Zuhause ersetzen. Leben aus dem Rollkoffer bleibt sehnsuchtsbehaftet.

Der guten Alten Zeit hinterher trauern, als noch alles besser und die Welt heiler war, wird wohl nicht viel bringen. Der Zug in die mobile Gesellschaft ist längst schon in voller Fahrt und wird sich auch nicht mehr stoppen lassen.

Noch nie war eine menschliche Gesellschaft so frei wie unsere.

Das war ein langer Weg und ist ein hoher Wert.

Mit Freiheit kommt auch Verantwortung! Für sich selber und für die anderen.

Manchmal hinken wir mental hinter unseren technischen Möglichkeiten hinterher.

Wir können mehr, als wir verarbeiten können. Und genau das fordert unsere Verantwortung heraus.

Wo liegen meine Sehnsuchtspunkte, was sind mir wichtige Werte, was mache ich mit und auf was verzichte ich?

Diese Fragen stellen sich jeden Tag wieder neu und jede und jeder von uns wird sie sich selber beantworten müssen.

Ich verreise gerne – beruflich und auch in den Urlaub. Ich genieße meine Mobilität und Freiheit. Und ja: Auch ich habe eine Reisetasche mit Rollen.

Dennoch ist es mir wichtig zu wissen, wo ich zuhause bin.

Ich brauche einen Ankerpunkt, weil ich sonst das Gefühl habe, in Raum und Zeit zu treiben.

Verreisen ist nur schön, wenn ich auch wieder nach Hause kommen kann.

Mein Ankerpunkt ist meine Familie, mein Freundeskreis, mein Beruf. Und immer, wenn ich meinen Rollkoffer hinter mir herziehe, freue ich mich auf die Reise.

Aber auch darauf, ihn irgendwann wieder auszupacken und zu verstauen.

Und dabei festzustellen, wie gut es mir tut, nicht mein Leben lang auf der Reise zu sein.

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