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Kirche in WDR 2 | 12.08.2014 | 05:55 Uhr

Leichte Alarmbereitschaft

„Mallorca in vier Tagen“, „New York in drei Tagen“, „Amsterdam in zwei Tagen“ und „Berlin sogar an einem Tag – morgens hin, abends zurück“. Sie kennen vielleicht die Verlockungen solcher Kurzreise-Pauschalangebote. Tourismus auf die schnelle Tour ist das: rasch die ausgesuchten Sehenswürdigkeiten ansteuern, noch kurz den Auslöser der Digicam betätigen und weiter geht es – verdaut wird das Ganze später.

Völlig andere Akzente empfiehlt der britische Reisebuchautor Dan Kieran. In seinen Reisebüchern geht es immer um das eine: um die Kunst des langsamen Unterwegsseins. Dafür gibt es ein Wort: Müßiggang. Wie er auf diese Idee gekommen ist? Ganz einfach! Er hatte die Nase voll von dem touristischen „Schneller! Höher! Weiter!“ Nach solchen Gruppenreisen mit vielen Sehenswürdigkeiten in kürzester Zeit empfand er stets eine unangenehme Leere. So, als ob er unterwegs gar nichts erlebt hatte.

In seinem Buch „Slow Travel – Die Kunst des Reisens“ ermutigt Dan Kieran Menschen dazu, sich auf Reisen weitgehend planlos treiben zu lassen. So hat der Reisende vielleicht am Ende nicht alle Sehenswürdigkeiten gesehen. Bestimmt aber wird er offener für die Schönheiten am Weg, die in keinem Reiseführer vermerkt sind.

Und was kann ich konkret tun, um mich im Urlaub treiben zu lassen? Zwei Schlüsselvoraussetzungen nennt Dan Kieran. Erstens: Lassen Sie Handy und Armbanduhr im Hotel zurück. Kreditkarten auch – 50 Euro Bargeld in der Tasche reichen auf jeden Fall für einen Tag. Zweitens: Digicams halten Sie meist vom genauen Hinsehen ab. Sie sind also gleichfalls unnötig. Und dann: Einfach losziehen – ohne Stadtplan oder Routenplaner! Sie kommen schon irgendwo aus.

Den Einwand, dass solches Reisen zu zeitraubend und kaum vereinbar mit dem knappen Jahresurlaub ist, lässt Dan Kieran nicht gelten: „Man kann es in einem zweiwöchigen Urlaub ja zumindest mal für einen Tag ausprobieren. Wichtig ist die geistige Haltung: dieser Zustand leichter Alarmbereitschaft.“

Diese „leichte Alarmbereitschaft“ gefällt mir. Sie lässt sich auch zu Hause verwirklichen. So gesehen, kann das Daheimbleiben gleichfalls höchste Urlaubsqualitäten entfalten. Dan Kieran wörtlich: „Ich versuche, die gesteigerte Aufmerksamkeit, die ich auf Reisen entwickele, in meinen Alltag zu übernehmen. Manchmal gehe ich mittags aus dem Büro und lege es regelrecht darauf an, mich zu verlaufen. Dabei stoße ich auf dann immer auf irgendetwas Neues: einen Hof, einen Laden, einen Garten, den ich bisher noch nicht kannte.“ Und noch eine Anregung des langsamen Reisens für Zuhause finde ich inspirierend: Man geht zur Haustür raus und läuft und läuft und läuft, bis die Sonne untergeht, egal wohin. Das klingt auf Anhieb nicht besonders aufregend. Aber wer daran einmal Gefallen gefunden hat, kommt davon nicht mehr los.

Copyright Vorschaubild: PublicDomain Pixabay

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