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Kirche in WDR 2 | 29.08.2014 | 05:55 Uhr

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Sicherheit subsidiarisch

Heute startet der zweite Bundesligaspieltag. Und hoffentlich bleibt es wieder ruhig rund um die NRW-Stadien. Bis Ende September wagt die Polizei ja ein spannendes Experiment: Mit weniger Polizisten wollen sie bei den Spielen für mehr Sicherheit sorgen. Das klingt nach einem Widerspruch aber ich hoffe sehr, dass das gelingt – und nicht nur, weil das Land NRW damit ordentlich Kosten sparen würde.

Es ist doch irgendwie befremdlich, wie die sogenannte „schönste Nebensache der Welt“ vor Ort immer mehr Großkampf-Charme bekommen hat: willkürliche Taschenkontrollen, ganze Stadteile, die zu Gefahrenzonen erklärt wurden. Wer mal an einem Spieltag mit der Bahn fahren wollte zu einer Stadt mit einem großen Bundesligaspiel, weiß, wovon ich spreche.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Fans das so wollten und wollen. Natürlich gibt es Querschläger unter den Fans, leider auch nicht wenige, aber wer Sicherheit um jeden Preis will, der muss alle unter Generalverdacht stellen. Und ich finde, an so einem Punkt wird etwas schief.

Wie sehr so etwas abdriften kann, das stellt leider die US-Stadt Ferguson unter traurigen Beweis: Nach dem Mord an dem Teenager Michael Brown Anfang August durch einen Polizisten finden dort fast jeden Abend friedliche Proteste statt, die aber zumeist in Straßenschlachten enden. Heillos überfordert sind die bis zu den Zähnen bewaffneten Polizisten mit der Situation und schlagen mit harter Hand zurück. Absurd ist das.

Ich denke, in Ferguson hat die US-Polizei aus dem Blick verloren, was ihr eigentlicher Auftrag ist: Natürlich Hüter der Ordnung zu sein – aber im Interesse der Bürger. Und vor diesem Hintergrund bin ich froh, dass die NRW-Polizei den Schritt zurück wagt und den Fans mit ihrem Experiment vor allem eins signalisiert: Wir wollen Euch vertrauen, dass Ihr an der Lösung der Probleme mithelfen könnt.

Im Grunde folgt dieses Experiment einem Grundsatz, den auch Papst Franziskus immer wieder betont und der sehr wichtig ist für die Gesellschaftslehre der katholischen Kirche. Der Grundsatz heißt „Subsidiarität“. Danach müssen in einer funktionierenden Gesellschaft Aufgaben und auch Probleme nicht immer gleich an die oberste Ebene abgegeben werden. Zunächst soll geschaut werden, ob eine Lösung nicht aus den eigenen Reihen erwachsen kann. Das setzt aber ein Grundvertrauen auf allen Ebenen voraus. Dieses Vertrauen in den Anderen ist im Prinzip ein Ausdruck von Nächstenliebe. Wenn dieses Vertrauen nicht gegeben ist, schlittert eine Gesellschaft langsam aber sicher in einen totalitären Staat ab. Und die Proteste in Ferguson zeigen leider, was passiert, wenn ein Staat seinen Bürgern nicht mehr vertraut.

Insofern finde ich es mutig, dass die NRW-Polizei den Fangruppen zur neuen Saison erst mal das Vertrauen ausspricht und nicht gleich wieder mit allen Hundertschaften anrückt. Ich hoffe, dass dieses Experiment gelingt. Es wäre ein wichtiges Zeichen, dass Vertrauen manchmal mehr Schlagkraft entwickeln kann als die harte Hand.

Copyright Vorschaubild: Tomas Caspers CCBY 2.0 flickr

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