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Kirche in WDR 2 | 14.10.2014 | 05:55 Uhr

Hospiz

Autorin: Meine Jogging-Strecke ist idyllisch. Sie führt über Felder und Wiesen. Und jedes mal freue ich mich, wenn ich oben auf dem Berg ankomme, dann weiß ich: Ich habe es fast geschafft!

Vom Berg aus sehe ich auch das lange, flache Haus mit den vielen Fenstern. Ich weiß aus der Zeitung: Das ist ein Hospiz. Also ein Haus, in demMenschen wohnen, die bald sterben müssen. Wenn das Wetter schön ist, sitzen einige in Decken gehüllt auf den kleinen Terrassen vor ihren Zimmern und genießen die Sonnenstrahlen.

Wie wohl die Stimmung in so einem Hospiz ist, wollte ich wissen. Und ich habe nachgefragt bei Anja Kämper, der Pflege- und Hospizleiterin. Sie erzählt davon, dass die Ehrenamlichen am Anfang immer nur geflüstert haben.

O-Ton: „Da habe ich sie gefragt: Warum flüstern sie alle? Und die haben alle gesagt: Ja, die liegen doch alle im Sterben, wo ich dann aber gesagt habe, die leben noch, die leben jetzt und ich finde, Humor gehört dazu und ich finde das ist ganz, ganz wichtig. Das erleichtert die Menschen, wenn sie herzlich lachen können, und das tun wir hier ganz oft mit den Leuten, das tut ihnen wirklich gut.

Autorin: Die Leiterin sieht in ihrem Hospiz St. Elisabeth ein „Haus der Menschlichkeit“. Das war auch der Namensgeberin und Gründerin, Elisabeth Grümer, besonders wichtig. Als ihr Vater 1979 starb, hat sie zum ersten Mal den Wunsch verspürt, den Prozess des Sterbens menschlicher zu gestalten. Und am Sterbebett ihrer Mutter hat sie dann beschlossen , ein Hospiz zu gründen. Im Mai 2013 wurde es eröffnet. Seitdem sind 180 Menschen zum Sterben gekommen. Die Jüngste – so Elisabeth Grümer - war 32 Jahre alt, der Älteste 90.

O-Ton: Wir haben ja auch Gäste hier gehabt, die keine Krankenkasse haben, wir haben jemanden schon gehabt, der hat auf der Straße gelebt, der ist zu uns gekommen. …für diese Menschen, müssen wir auch offen sein und müssen was tun, um eben diesen Menschen, die im Leben kein Glück gehabt haben, ein menschenwürdiges Abschiednehmen zu ermöglichen.

Autorin: 1,1 Pflegekräfte auf jeden Gast – sagt die Statistik. Die Zimmer sind größer als sie nach dem Gesetz sein müssten. Es gibt einen Andachtsraum und ein helles Wohnzimmer als Treffpunkt für alle. Und es arbeiten hier mehr als 30 Ehrenamtliche. Sie wollen ganz bewusst ihre Zeit mit Menschen teilen, die bald sterben werden.

O-Ton: Die Tätigkeiten sind sehr vielfältig, natürlich die persönlichen Gespräche, die Sterbebegleitung, also die letzten Stunden am Bett, ganz klassisch, kann aber auch heißen, kleine Besorgungen zu machen mit dem Gast oder mit ihm spazieren zu gehen, ihm vorzulesen, …da kann sich jeder mit seinen Gaben und Interessen einbringen.

Autorin: Christiane Fricke ist für die Ausbildung und die Begleitung der Ehrenamtlichen verantwortlich. In ihren Seminaren lernen die Ehrenamtlichen über den Tod zu sprechen und die Sterbenden und ihre Familien beim Abschiednehmen zu begleiten. Problematisch ist nur immer wieder die Finanzierung, sagt Carsten Schuhmacher, der Vorsitzende des Fördervereins. Ein Aufenthalt im Hospiz ist für die Gäste kostenfrei. 90% tragen die Krankenkassen. 10% aber muss der Träger über Spenden aufbringen.

O-Ton: Und da ist es an uns, dem Förderverein, das Ganze zu generieren und am Laufen zu halten.

Autorin: Wenn ich jetzt an dem Hospiz vorbei jogge, habe ich ein gutes Gefühl. Auch wenn ich mich gerade noch sehr lebendig fühle, weiß ich doch: Am Ende meines Lebens wird es Menschen geben, die für mich da sein werden.

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