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Kirche in WDR 2 | 10.11.2014 | 05:55 Uhr

kein Vorbild mehr

Xavier Naidoo ist kein Vorbild mehr. Das sagen und schreiben alle Medien seit Wochen. Seit dem deutschen Einheitsfeiertag am 3. Oktober, als er es für eine gute Idee hielt, vor dem Kanzleramt in Berlin einen spontanen Auftritt vor einem rechtslastigen Publikum hinzulegen, sickert durch, dass der gefeierte Popstar keine Berührungsängste mit Leuten hat, die zum Bei-spiel für antisemitische Parolen und eine unbefangene Nähe zur NPD bekannt sind.

Naidoo wird hierzulande seit Jahren als einer der bedeutendsten Künstler gefeiert, als Solist genauso wie als Frontmann der Gruppe „Söhne Mannheims“. Man kann natürlich darüber streiten, ob lyrische Allgemeinplätze wie „Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer“ wirklich was mit Kunst zu tun haben. Immerhin hat es diese Zeile als Motto bis in die Kabine der Fußball-Nationalmannschaft geschafft. Dass Xavier Naidoo erfolgreich ist, wird man kaum bestreiten können.

Umso größer jetzt der Schock, dass er sich in die Riege der abseitigen Verschwörungstheore-tiker einreiht, die Israel und Amerika hassen, die Verfassung für Mumpitz halten und der De-mokratie skeptisch gegenüber stehen. Dabei dürfte das gar keine Überraschung sein. Schon vor drei Jahren beispielsweise hatte der Sänger im ARD-Morgenmagazin verkündet, Deutsch-land sei ein besetztes Land. Und sogar schon 1999 erzählte er, damals noch eher unbeachtet, in einem Interview mit der Zeitschrift Musikexpress: „Ich will erklären, was ich konkret aus der Bibel herauslesen kann: Amerika geht unter. Amerika ist Babylon. Nicht nur Amerika. Auch Frankfurt ist Babylon, London und Tokio. Babylon ist überall. Aber Amerika und Tokio sind ganz oben auf der Abschussliste. Ich habe mein Wissen. Ich sehe mich als jemanden, dessen Berufung es ist, solche Dinge zu sagen."

Mit der letzten Bemerkung kommt man dem auf die Spur, worum es bei Leuten wie Xavier Naidoo eigentlich geht: Sie werden Opfer ihrer selbst gestrickten missionarischen Sendung. Naidoo, nach eigenen Worten tief gläubiger Christ und „ganz klar gegen Krieg und für die Liebe“, rechtfertigt seine Auftritte vor mehr als dubiosem Publikum damit, dass Jesus „auf alle Menschen zugegangen ist. Und ich möchte ebenfalls auf Menschen zugehen, egal wo sie herkommen.“

Es ist immer der Anfang des intoleranten und rechthaberischen christlichen Fundamentalis-mus, wenn Leute genau wissen, was Jesus getan hat und heute tun würde. Von da aus ist es nur ein Schritt zu der Überzeugung, selbst der zweite Jesus zu sein und Verstand und politi-sche Urteilskraft durch inbrünstige Überzeugungen zu ersetzen. Mit christlichem Glauben hat dergleichen nichts zu tun. Wie schreiben die Zeitungen? Xavier Naidoo ist kein Vorbild mehr? Ein Millionenpublikum sollte sich fragen, warum er jemals als Vorbild hat gelten können.

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