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Kirche in WDR 2 | 19.01.2015 | 05:55 Uhr

Trost in Leben und Sterben

„Was ist dein einziger Trost im Leben und Sterben?“ –Brauche ich Trost im Leben und im Sterben? – Eine komische Frage. Sie klingt so gestellt, so altertümlich, finde ich.Die Frage ist auch alt. Nämlich auf den Tag genau heute 452 Jahre. Sie ist die erste Frage im „Heidelberger Katechismus“. Er ist einer der bis heute wichtigsten Glaubensbekenntnisse der evangelischen Kirche weltweit.

Die Frage: Was trägt mein Leben, und zwar genau in den Phasen, wenn es mir selbst aus den Händen gleitet? Das war für die Menschen vor fast 500 Jahren die wichtigste, die erste Frage des Glaubens. Und ich finde, im Grunde ist sie das bis heute.

Brauche ich Trost im Leben und im Sterben? Wenn ich ans Sterben denke – und das mache ich ungern, das gebe ich zu – dann brauche ich, glaube ich, eher die Gewissheit, dass das möglichst schnell und schmerzfrei geht. Und hoffentlichist das noch nicht so bald der Fall.

Trost im Sterben? Was heißt das eigentlich? Wir haben in den vergangenen Monaten viel über „aktive Sterbehilfe“ diskutiert und werden das bis zur Bundestagsentscheidung im Herbst noch kräftig tun. Mir fällt auf: Trost kommt da nicht vor. Da dreht sich viel um Selbstbestimmung und Erlösung. Und das ist ja auch wichtig. Und das entspricht ja auch dem Geist unserer Zeit: Jeder sorgt für sich und ist für sich selbst verantwortlich.

Kann man sich selbst erlösen? Das geht – auch wenn ich mir diesen Weg für mich nicht wünsche. Kann man sich selbst trösten? Das geht nicht. Und da wird es spannend. Trost bekommt man nur geschenkt. Das heißt: Da sitzt einer an meinem Bett und tröstet mich, stelle ich mir vor. Er muss gar nicht viel sagen. Trost ist es schon, wenn er einfach da ist und mich nicht alleine lässt. Das ist der Geist in Hospizen und das ist meiner Erfahrung nach mindestens so wichtig wie eine gute Schmerzbehandlung.

„Ich lasse dich nicht allein.“ Das bedeutet Trost. Ich lasse dich nicht allein. Das ist eines der schönsten Worte, die ein Mensch einem anderen sagen kann. Und das ist der wichtigste Satz, den Jesus Christus den Menschen gesagt hat. „Mensch, ich lasse dich nicht allein.“

Das gilt am Übergang vom Leben in den Tod, das gilt aber auch schon vorher, ein ganzes Leben lang. Doch manchmal erkennt man das erst in der Rückschau. Davon erzählt eine wunderbare Geschichte:

Ein Mensch geht am Ende seines Lebens mit Gott am Meer spazieren, barfuß am Strand. Und Gott öffnet ihm die Augen. Und der Mensch schaut zurück auf seinen Lebensweg, den er ja mit Gott gemeinsam gegangen ist, und sieht die Spuren im Sand. Doch dann schaut er genau hin und sieht: An einigen Stellen verläuft nur eine Spur im Sand! Und er fragt Gott: Ich sehe da manchmal nur eine Spur auf meinem Lebensweg! Gerade da, wo ich dich am nötigsten gebraucht hätte! Wo bist du da gewesen? Und Gott sagt: Da, wo Du nur eine Spur siehst, da habe ich Dich getragen.

„Was ist dein einziger Trost im Leben und Sterben – Dass ich mit Leib und Seele, im Leben und im Sterben nicht mir, sondern Jesus Christus gehöre.“ So heißt es im Heidelberger Katechismus. Und das ist auch meine Antwort: Jesus Christus ist bei mir und öffnet mir die Augen für das, was im Leben wirklich trägt. Gut, dass die reformierten evangelischen Christen genau diese Frage nach Leben und Tod zum Ausgangspunkt ihres Bekenntnisses gemacht haben: 1563 in Heidelberg.

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