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Kirche in WDR 2 | 23.02.2015 | 05:55 Uhr

Gott sichtbar

Knapp ein Jahr ist es her, da trat der Limburger Bischof zurück – nach langem Hin und Her in der Öffentlichkeit. Bekanntlich hatte ihm der Bau seiner Bischofsresidenz den Namen „Protzbischof“ eingebracht. Für die Kirche war das ein PR-Desaster. Viel zu viel Geld im Spiel, das die Kirche doch anders verwenden sollte. Dabei hätte der, an den die Katholische Kirche heute erinnert, den Namen „Protzbischof“ wahrscheinlich noch eher verdient, auch wenn Sie seinen Namen vermutlich noch nie gehört haben: der Heilige Willigis. Er wurde bereits 940 geboren und war schon mit 35 Jahren Erzbischof von Mainz, ein mächtiger Mann mit viel Einfluss in Politik und Kirche. Sein bedeutendstes Werk war sicherlich der Bau des Mainzer Doms in nur 30 Jahren. Wobei: seelsorgerische Gründe hatte Willigis nicht unbedingt für seinen Dombau. Es gab genug Kirchen für alle Mainzer und der Dom allein war schon so riesig, dass damals alle Mainzer in ihm Platz gefunden hätten – damals die größte Kirche nördlich der Alpen.

Sie sollte halt ein Prestigeobjekt werden, ein Denkmal für Gott – und für ihren Erbauer, Erzbischof Willigis. Nun: Hat ja auch geklappt: eine auch nach 1000 Jahren noch bewunderte Kirche. Und dem Erbauer sieht man seine verschwenderische Ader heute wohl nach.

Aber: So einen Dom in unserer Zeit in unserem Land zu bauen, das ginge wohl gar nicht. Und ich denke, das hätte nicht nur mit der Frage der Finanzierung zu tun, sondern auch mit Glaubensfragen. Jedes gebaute Gotteshaus ist Ausdruck des Glaubensfundamentes, auf dem es steht. Und da ist derzeit einfach vieles im Glauben überhaupt nicht sicher.

Daher werden bei uns ja auch nicht mehr viele Gotteshäuser gebaut. Und wenn, dann sind sie vielleicht so, wie das, welches ich letztens einmal auf einem einsamen Feld in der Eifel besuchte: die Bruder Klaus-Kapelle bei Mechernich. Von außen ein schlichter, hoch aufragender Betonturm, von innen ein schwarz verbranntes Zelt, dessen Spitze zum Himmel hin offen ist, so dass die Sonne hereinstrahlen, aber auch der Regen hereintropfen kann. Eine dunkle Höhle, wenig Herrlichkeit, kein Altar, keine Malerei, nur Platz für wenige Leute. So schlicht, dass sie nur einen Hauch vom Geheimnis Gottes vermitteln kann, indem sie für unsere dunkle Ahnungslosigkeit den Himmel ein Stückchen offen hält. Ich denke: Das passt gut in unsere Zeit, in der wir uns wenig trauen, etwas über Gott zu sagen. Mal schauen, was in 1000 Jahren über diese kleine Kapelle gedacht wird.

Copyrigth Vorschaubild: David Kasparek CC BY 2.0 flickr

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