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Kirche in WDR 2 | 31.03.2015 | 05:55 Uhr

Gute Vorsätze

2015: Europa hatte den guten Vorsatz gefasst, dass Mittelmeer sicherer zu machen. Nein – nicht für Kreuzfahrtschiffe, sondern für Flüchtlinge. Es sollten einfach nicht mehr so viele Menschen ums Leben kommen.

Die gefährlichste Fluchtroute der Welt ist das Mittelmeer, das hat pro Asyl im letzten Jahr statistisch belegt. Nirgendwo kommen jährlich mehr Menschen auf der Flucht ums Leben.

Mit ihrer Operation „Mare Nostrum“ haben die Italiener im Jahr 2014 mehr als 15000 Menschen vor dem sicheren Tod gerettet. Trotzdem sind im gleichen Jahr fast 5000 Männer, Frauen und Kinder ertrunken. Ende letzten Jahres wurde Mare nostrum eingestellt. Italien konnte die Kosten alleine nicht mehr stemmen – und Europa wollte nicht.

Aber man hatte ja gute Vorsätze. Jetzt ist die europäische Grenzagentur „Frontex“ aufgefordert, die Überwachung des Mittelmeeres zu übernehmen. Nur: Während Mare Nostrum die Menschen auf hoher See suchte, soll Frontex nur die italienische Küste schützen. Aus einer Seenot-Rettungsaktion wurde eine Grenzschutz Aktion. Und bereits im Februar wurde deutlich, was das heißt, als nämlich nach einer dramatischen Rettungsaktion im Sturm 20 Menschen auf dem offenen Deck eines kleinen Patrouillenbootes erfroren, weil die größeren Schiffe nicht betankt waren und nicht auslaufen konnten, als der Notruf kam.

Man wolle eben keinen Anreiz zur Fluch nach Europa schaffen, ist der offizielle Tenor. Was für ein menschenverachtender Zynismus. Als ob Kriegsflüchtlinge einen Anreiz bräuchten, um vor der Gewalt in ihrer Heimat zu fliehen. Und wenn dann Pegida und Co dumpfdumm das Lied von der Gefahr der Überfremdung grölen, könnte ich kotzen. Die meisten der weltweit Flüchtenden kommen überhaupt nicht bei uns an. Die meisten bleiben in den Nachbarländern ihrer Heimat und warten auf bessere Zeiten zuhause.

Ich frage mich immer wieder, wie viel eigentlich dazu gehört, dass ein Mensch, eine Familie ihre Heimat verlässt und unter oft großen Gefahren weite Strecken zurücklegt, um irgendwo neu anzufangen, in einem fremdem Land mit unbekannter Kultur und Sprache? Wie verzweifelt muss man sein?

Welcher verantwortungsbewusste Mensch würde nicht alles tun, damit seine Kinder eine Zukunft haben, die Chance zu leben, zu überleben und glücklich zu werden!

Diejenigen, die da zu uns kommen und Schutz suchen, das sind nicht die Schwerverbrecher unserer Welt, die uns unseren Wohlstand klauen wollen.

Das sind Menschen in Not.

Und ich finde, Anstand, Menschlichkeit und der christliche Glaube gebietet es, ihnen zu helfen und nicht gegen sie zu demonstrieren, oder sie im Mittelmeer verrecken zu lassen. Die Bibel ist voll von Fluchtgeschichten und Flüchtlingsschicksalen.

Die Familie Jesu selber flüchtet kurz nach seiner Geburt vor den Schergen des Herodes nach Ägypten. Wer vor kurzem noch mit tränenfeuchtem Auge „Stille Nacht“ gesungen hat, heute aber auf der Straße gegen Flüchtlinge wettert, der ist meiner Meinung nach in der christlichen Gemeinschaft fehl am Platz.

Was man tun kann? Gott sei Dank gibt es viele Menschen und Organisationen, die Flüchtlinge unterstützen. Mit Sicherheit auch bei Ihnen vor Ort. Oft sind es die kleinen Dinge, die den Menschen, die bei uns Schutz suchen, zeigen, dass sie uns willkommen sind. Nachbarschaftshilfe. Einladungen. Patenschaften. Und natürlich: Machen Sie sich Gedanken. Schreiben sie ihrem Abgeordneten im Land, im Bund im Europaparlament Emails oder Briefe. Egal was - tun sie was: Um Gottes Willen.

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