Sonnenblumen

So, jetzt sind sie gepflanzt, meine Sonnenblumen. Ich habe sie einzeln ausgesät, fein ordentlich in Blumentöpfen, auf der Fensterbank, wie man das halt so macht. Die erste Ladung ist leider vertrocknet. Ich haben sie schlichtweg vergessen zu gießen – ärgerlich! Neuer Versuch.

Die sind bilderbuchmäßig gekeimt und herangewachsen. Manche allerdings waren so lang, dass sie abgeknickt sind. Die habe ich zwar jetzt auch noch mal eingepflanzt, schön, mit einem Stöckchen versehen, aber ich stelle mich schon mal drauf ein, dass sie nichts werden. Die anderen sehen gut aus.

Letztes Jahr habe ich das auch gemacht und keine Sonnenblume hat es bis zur Blüte geschafft. Die Schnecken fanden sie zu appetitlich.

Ich gebe trotzdem nicht auf. Ich möchte unbedingt im Sommer diese wunderbaren gelben Blumen in meinem Garten haben. Vielleicht sogar daraus neue Samen ernten.

Zu einem meiner letzten Geburtstage habe ich eine Karte bekommen, auf der das Bild „der große Gärtner“ von Emil Nolde zu sehen ist. Auch wenn der Künstler damit nicht explizit Gott gemeint hat, so ist es doch für mich so.

Ich glaube an einen Gott, der noch viel geduldiger ist als ich im Aussäen. Und vor allem, der verlässlicher ist in der Pflege kleiner mickriger Pflänzchen. Der kann schon schon im Keim die volle Blüte und Schönheit sehen, die mir selbst noch verborgen ist.

Ich habe nichts dagegen, so einen Vergleich auf mich zuzulassen. Im Gegenteil. Ich glaube an einen Gott, der mich schön, wunderbar und einzigartig findet – egal in welchem Wachstumsstadium ich mich gerade befinde!

Ich wünsche ihnen, dass sie selbst diese Schönheit in sich und auch in anderen heute entdecken!

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