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Kirche in WDR 2 | 23.05.2015 | 05:55 Uhr

Nimm dir ein Vorbild

Guten Morgen!

„Nimm dir ein Vorbild an deinem Bruder“, ermahnte mich meine Mutter, als ich Kind war. Er ist zwar nicht mein leiblicher Bruder, aber er ist mir zum Bruder geworden, das Vorbild: Oscar Arnulfo Romero!

Vielleicht ist er vielen nicht bekannt: Heute spricht ihn die katholische Kirche selig.

Oscar Arnulfo Romero lebte in El Salvador, in Mittelamerika. 1977 wurde er Erzbischof in der Hauptstadt des Landes, San Salvador. Konservative, kirchliche und politische Kreise hatten diesen unauffälligen, zurückhaltenden Priester für dieses Amt favorisiert. Aber dann passierte etwas Ungeheuerliches, was nicht nur diesen unscheinbaren Mann verändern sollte.

Rutilio Grande, ein Jesuit, der im Bistum von Oscar Romero arbeitete, wird erschossen. Seine Arbeit: an der Seite der Armen mit dem Ziel bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Romero fährt sofort zum Ort des grausamen Geschehens. Dieses Erlebnis verändert ihn. Die Schüsse, die Rutilio Grande getroffen hatten, sind in Romeros Ohren wie Alarmglocken.

Er beginnt, die Hungerlöhne im Land zu kritisieren, die Polizei wegen Foltermethoden anzuprangern, Wahlfälschungen aufzudecken. Der unscheinbare Mann wird an der Seite der Armen und Schwachen zum Ärgernis der Reichen und Starken in seinem Land und in der eigenen Kirche.

Ich selber habe ihn persönlich kennengelernt 1979 in Mexiko: diesen einfachen und bescheidenen Mann, der sehr gut zuhören konnte aber den Unterdrückten Lateinamerikas eine Stimme verlieh – die weltweit gehört wurde – auch nicht immer zur Freude der Kirche.

Am 24. März 1980 wurde Oscar Romero während einer Predigt am Altar einer Krankenhauskapelle erschossen. Seine Stimme sollte verstummen. Aber im Laufe der Zeit erschallte sie unzählige Male wieder in den Stimmen derer, die das Anliegen von Romero teilen. Und dazu zähle auch ich mich!

Für mich ist Romero ein Vorbild, weil er Mut hatte, Partei zu ergreifen für Arme und Unterdrückte, weil er vor den Gefahren nicht weggelaufen ist, weil er für seine Überzeugung gestorben ist.

Es hat lange gedauert, 35 Jahre, bis die Kirche dieses, sein Zeugnis offiziell anerkannt hat. Heute, am 23. Mai 2015, nehmen Zehntausende an seiner Seligsprechung in San Salvador teil. Romero und seine Ideen gerechten Zusammenlebens wirken weiter in den Herzen nicht nur seiner Landsleute.

Er ist ein echtes Vorbild für mich und ich bin dankbar, ihn persönlich kennengelernt zu haben.

Prälat Bernd Klaschka, Essen.

Copyright Vorschaubild: J. Puig Reixach wikipedia

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