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Kirche in WDR 2 | 22.06.2015 | 05:55 Uhr

Katharina von Bora

Mutig und engagiert, so waren sie zur Zeit der Reformation: Die Schriftstellerinnen, die Pfarrfrauen, Frauen, die Flugschriften verfassten und solche, die Lieder dichteten. Es war die Zeit des Anders-denkens, der Veränderungen und sie eröffnete auch Frauen neue Möglichkeiten in ihrem Leben. Die wohl bekannteste unter ihnen: Katharina von Bora. Auch bekannt als die „Lutherin“. Sie kam 1499 auf Gut Lippendorf bei Leipzig zur Welt. Adelig, aber arm. Ihre Mutter starb früh. Und Katharina von Bora kam mit zehn Jahren in ein Kloster. Dort lernte sie lesen, schreiben und auch Latein. Das war ihr Zugang zu den Schriften der Gelehrten. Im Kloster las Katharina heimlich mit ihren Ordensschwestern die ersten Werke des Reformators Martin Luther. In denen sprach er sich gegen das Mönchtum und den Zölibat aus. Dinge, die sie zuvor nie zu denken gewagt hatte.

Katharina wollte fliehen. Raus aus dem Kloster. Raus aus der Enge. Doch wohin? Nach Hause zu ihrem Vater konnte sie nicht, weil auf das Brechen des Gelübdes die Todesstrafe stand. Also bat sie Martin Luther um Hilfe. Der schickte einen Lieferanten ins Kloster, in dessen Planwagen die Nonnen unbemerkt fliehen konnten. Ostern 1523 kamen sie in Wittenberg an. Da sie kein Geld hatten, musste sich Martin Luther um sie kümmern. Das hieß eine Bleibe und einen Ehemann für die geflüchteten Nonnen finden. Er hatte Erfolg. Nur Katharina von Bora blieb übrig. Als ihre geplante Heirat mit einem Theologiestudenten platzte, erklärte sie, dass sie – wenn überhaupt einen – nur Martin Luther zum Mann nehmen würde. Ihr etwas besonderer Heiratsantrag führte zum Ziel. 1525 heirateten Katharina von Bora und Martin Luther.

Es war keine leichte Zeit, Bauernaufstände und deren blutige Niederschlagung erschütterten das Land. Zudem hatte sich Luther mit seinen reformatorischen Schriften nicht nur Freunde, sondern auch erbitterte Feinde gemacht. Sie lebten offen die umstrittene Priesterehe und waren erheblichen Angriffen ausgesetzt. Katharina von Bora übernahm die Rolle der Wirtschafterin. Sie pflanzte Gemüse an, züchtete Vieh, braute Bier und führte den Haushalt. In das alte Augustinerkloster in Wittenberg kamen regelmäßig viele Gäste, angezogen durch den Ruhm Martin Luthers. Als Finanzchefin beaufsichtigte sie die Drucklegung der Lutherschriften und beteiligte sich auch an den berühmten Tischreden. In Zeiten der Pest nahm sie Kranke auf und pflegte sie. Luther schätzte seine „herzliebe Käthe“ und nannte sie liebevoll „mein Herr Käthe“ oder „Morgenstern von Wittenberg“. Sechs Kinder brachte sie zur Welt, von denen zwei Töchter jung verstarben. Nach Luthers Tod 1546 geriet sie in große Not, zwei Mal musste sie mit den Kindern aus Wittenberg flüchten. 1552 starb sie an den Folgen eines Unfalls.

So war Katharina von Bora in ihrer Zeit eine bemerkenswerte Frau. Sie lehnte sich gegen das Leben auf, das ihr zugedacht war, flüchtete aus dem Kloster, heiratete einen umstrittenen Querdenker und führte erfolgreich ein kleines Unternehmen. Das fasziniert mich.

Wenn die Evangelische Kirche sich derzeit auf das großes Jubiläum vorbereitet - 500 Jahre Reformation im Jahr 2017 - ist viel von Martin Luther die Rede. Ich denke dann immer auch an Katharina von Bora!

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