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Kirche in WDR 2 | 26.06.2015 | 05:55 Uhr

Ein Stück vom Glück

Über Flüchtlinge wird im Moment viel berichtet. Genauer: über die Anzahl der Menschen, die fliehen mussten. Zehntausende sind durch Krieg und Hunger aus ihrer Heimat vertrieben worden. Jeder einzelne ein Mensch. Jede Zahl ein Schicksal.

Richtig unter die Haut gehen die Geschichten, die sie zu erzählen haben.

Wie Nadir Al- Mahmud aus Syrien, der sich eine Gitarre wünscht.

„Wir sitzen hier den ganzen Tag in diesem Lager zusammen, haben nichts zu tun“, sagt er. „ Man schaut einfach nur die Wand an, zählt die Fliegen und kommt schlecht drauf. Was für ein Wahnsinn. Einfach mal ein paar Lieder singen zu können – das wäre wenigstens mal ein wenig Abwechslung! Ja – eine Gitarre, das wäre schön.“

Er ist nicht ohne Grund geflüchtet berichtet Nadir Al-Mahmud:

„Sie haben mich bedroht, die Milizen, die Armee, die Rebellen. Alle wollten, dass ich mit ihnen kämpfe – sonst würden sie mich töten. Sie sind grausam.

Aber ich wollte nicht kämpfen, ich wollte keine Menschen töten!“ so sagt er.

Also bin ich abgehauen, bei Nacht, zu Fuß. Einfach los.

An der ersten Grenze haben sie auf uns geschossen. Vier von uns sind da gestorben. Ich hatte Glück. Aber mich hätte es dann fast erwischt, als ich mit einer anderen Gruppe weiter wollte. Ich sollte durch einen Fluss schwimmen und ein Seil auf der anderen Seite anbringen. Ich wäre fast ertrunken. Die anderen haben mich aus dem Wasser gezogen und wiederbelebt.“

Die Fluchtroute führte schließlich an Mittelmeer, erzählt Nadir Al-Mahmud

„Zuerst hatte ich mich gefreut, als ich an das Meer kam. Ich hatte noch nie das Meer gesehen. Es war so groß, so schön!

Aber ich kannte auch all die Geschichten. Von den viele Leichen, die das Meer an den Strand trieb. Von den vielen Booten, die verschwanden und niemand wusste, was aus ihnen geworden war oder aus den Leuten darauf.

Unser Boot war nicht gut. Sehr klein und ständig lief unten Wasser rein. Wir mussten immer Wasser schöpfen – Tag und Nacht. Und das Meer war so groß. Ich hatte so eine Angst. Die Menschenschmuggler waren nicht gut“, so berichtet er weiter. „Wir brauchten sie, um weiter zu kommen. Aber sie waren brutal. Sie haben uns alles abgenommen: Geld, Uhren, Schmuck, Handys, Pässe… Bitte – lasst uns doch wenigstens die Pässe! haben wir gerufen aber sie haben nur gelacht – die Pässe sind doch das Wertvollste! Wahrscheinlich gibt es einen Markt für gestohlene Pässe – ich weiß es nicht. Aber dass ich jetzt keinen Pass habe wird gegen mich verwendet! Als ob ich meinen Pass freiwillig weggegeben hätte!“ Zu seinem Entsetzen stellte er fest, dass die Menschenschmuggler auch vor Gewaltanwendung gegenüber den Flüchtenden nicht Halt machten.

„Am schlimmsten waren die Afrikaner dran“, sagt er. „Die haben sie immer geschlagen und zu den Drecksarbeiten gezwungen. Die haben so furchtbar geschrien. Und die Kinder an Bord haben das alles mitbekommen.

Wir hatten Glück, dass uns die Soldaten auf hoher See gefunden haben. Sonst wären wir vielleicht auch untergegangen.“ Nadir Al- Mahmud hat es geschafft. Er ist in München angekommen und hofft auf seine Anerkennung als Flüchtling und auf ein Bleiberecht in Deutschland.

„Ich bin froh hier zu sein“, sagt er. Ich fühle mich hier sicher und die Menschen sind auch so nett zu uns. Sie teilen ihre schönen Sachen mit uns. Ich bin sehr dankbar.

Eine Gitarre – die hätte ich wirklich gerne. Damit wir zusammen singen können.

Wir haben alle Heimweh. Doch ich weiß nicht, ob ich jemals wieder nach Hause kann.“

In der der Bibel, drittes Buch Mose, heißt es: „Unterdrückt nicht die Fremden, die bei euch im Land leben, sondern behandelt sie genau wie euresgleichen. Jeder von euch soll seinen fremden Mitbürger lieben wie sich selbst. Denkt daran, dass auch ihr … Fremde gewesen seid. Ich bin der Herr, Euer Gott!“

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