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Kirche in WDR 2 | 07.07.2015 | 05:55 Uhr

Willkommen Europa

Autor: Auf dem Schaufenster steht "Willkommen Europa". Aber hier werden keine Reisen nach Mallorca oder Südfrankreich verkauft. Wer die Ladentür öffnet, hat schon eine lange Reise voller Hoffnung hinter sich und sucht hier einen Rettungsanker.

O-Ton (Smith): "Wir möchten diejenigen Menschen aus Europa willkommen heißen, die hier ankommen, dass sind häufig sehr arme Menschen, die viel Ablehnung auch im Leben erlebt haben."

Autor: In einem Ladenlokal in der Dortmunder Nordstadt betreiben die beiden großen Kirchen mit einer gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft eine Anlaufstelle für Armutszuwanderer aus der Europäischen Union. Johanna Smith empfängt dort meistens Europäer aus Rumänien und Bulgarien.

O-Ton (Smith): "Es ist nicht immer einfach, weil die Menschen natürlich erst mal Freunde, Verwandte oder einfach Menschen ansprechen, wo sie hören, die sprechen meine Sprache."

Autor: Leider sind einige dieser Landsleute nicht so freundlich wie sie vorgeben, und verraten ihre Tipps nur für viel Geld. In der Anlaufstelle sind Ratsuchende dagegen dankbar, dass sie auf Leute wie Monica Kasler treffen.

O-Ton (Kasler): "Also ich bin aus Muttersprache Rumänin, ich spreche auch Rumänisch, und ähm, in meinem Team gibt's noch eine Kollegin, die dann Bulgarisch spricht."

Autor: So erfährt sie auch, was die Menschen wirklich bewegt, die zu ihr kommen.

O-Ton (Kasler): "Erstmal sagen die immer: 'Ich möchte, dass es meinen Kindern besser geht als mir. Ich möchte, dass meine Kinder einen Schulabschluss haben, dass sie einen Beruf haben, und dass sie ein besseres Leben hier haben.'"

Autor: Die Familien erfahren aber sehr schnell, dass die Geschichten, die man Ihnen zu Hause erzählt hat, so nicht stimmen. Vom schnellen Reichtum in Deutschland sind sie wirklich himmelweit entfernt. Und die Kinder, für die sie her gekommen sind, merken das zuerst.

O-Ton (Kasler): "Die Wohnungen sind einfach klein und es ist kein Platz für Spielzeug, beziehungsweise kein Geld, dass die Eltern Spielzeug kaufen, so dass meistens ein Ball, oder ein Auto im Raum steht, so dass fünf Kinder sich damit beschäftigen müssen."

Autor: In den Heimatländern haben die Kinder auf der Straße gespielt. Das ist aber in der Großstadt so nicht möglich. Damit diese Kinder wenigstens an ihrem ersten Schultag gleiche Startbedingungen haben, vermittelt die Anlaufstelle Hilfe.

O-Ton (Kasler): "Die Diakonie hat eine Spendensammlung gehabt, wo einfach Schulranzen und Schulmaterialien gekauft werden, und das bekommen die Kinder, einen vollen Schurlanzen, so wie jedes Kind in Deutschland eigentlich hat. Und das ist eine große Freude, weil manchmal die Eltern schicken die Kinder mit einem Rucksack oder einer Plastiktüte, weil Geld fehlt für einen Schulranzen."

Autor: In einer Umgebung, in der scheinbar nur Geld und Erfolg zählen, erfahren die Menschen von der Kirche Hilfe, ohne dass sie dafür eine Leistung erbringen müssen oder nach ihrem Glauben gefragt werden.

O-Ton (Smith): "Zu uns kommen alle Menschen. Religion ist in der Hinsicht nicht das Thema, zu dem die hier hin kommen. Aber man merkt schon, dass die Kirche Vertrauen erweckt, in einer Situation, wo alles schwarz erscheint und dann sieht man das und geht einfach rein und fragt."

Autor: Manchmal kommt jemand in den Laden, mit dem die Helferinnen nicht gerechnet haben.

O-Ton (Kasler): "Wenn die Kindern nach einem Jahr mich besuchen und mich auf Deutsch ansprechen. Und manchmal erzählen die: 'Ach Mama und Papa haben jetzt Arbeit!' Und das schönste Erlebnis war, als ein Mädchen kam und hat mir gesagt: 'Frau Kasler, ich hab hier das Abitur geschafft!'"

Autor: Für die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle sind solche Erfahrungen notwendig, um immer wieder aufs Neue Kraft für den Dienst an den Menschen zu erhalten.

O-Ton (Smith): "Ja, wir haben täglich kleine Erfolgserlebnisse. Und das freut uns eben sehr."

Autor: Ein großer Wunsch bleibt allerdings noch offen.

O-Ton (Kasler): "Einfach mehr Zeit für die Familien."

Autor: Ich hoffe, dass Kirchen und gemeinnützige Einrichtungen weiterhin die Mittel aufbringen können, um den Menschen zu helfen in Europa glücklich zu werden und in Frieden und Freiheit miteinander zu leben.

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