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Kirche in WDR 2 | 08.07.2015 | 05:55 Uhr

Hebräische Bibel

"Auge um Auge, Zahn um Zahn". Viele denken bei diesem Spruch an einen blutrünstigen Streit ohne Rücksicht auf Verluste. Deshalb würden sie am liebsten die Quelle dieses Spruches über Bord werfen. Denn eigentlich sollte das Rache-Prinzip ja heute überwunden sein. Doch Gewalt und Gegengewalt gibt es noch viel zu oft. Im Kleinen wie im Großen, auf dem Schulhof und durch Terrorismus. "Auge um Auge, Zahn um Zahn", das steht im Alten Testament. Diese ursprünglich hebräisch geschriebenen Texte umfassen gut zwei Drittel unserer Bibel. Mit den Geschichten daraus sind viele Menschen aufgewachsen. Sie waren mit Adam und Eva im Paradies und haben mit Noah die Tiere in der Arche gerettet. Dennoch lautet ein häufiges Vorurteil, die Hebräische Bibel sei zu gewalttätig. Dabei will eine Regel wie "Auge um Auge, Zahn um Zahn" etwas ganz anderes ausdrücken. Es heißt eben nicht: "Schlägst Du mir einen Zahn aus, schlage ich dir auch einen aus!" Sondern diese Regel will Streit begrenzen. Im Zusammenhang verstehe ich diese Bibelstelle so: Wenn Du jemanden am Auge verletzt, dann sollst du ihm genau so viel an Entschädigung zahlen, dass sein Schaden wieder gut gemacht werden kann. (2. Mose 21,18-25)

Doch die evangelische Kirche bereitet sich darauf vor, in Zukunft in den Gottesdiensten noch mehr aus dem Alten Testament zu erzählen. Da gibt es nämlich noch manchen Schatz zu heben. Und Jesus Christus wäre ohne seinen jüdischen Hintergrund gar nicht zu verstehen, er ist fest in der jüdischen Geschichte verwurzelt. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist der Gott, den Jesus als seinen Vater anredet. Diese enge Verbindung soll nicht in Vergessenheit geraten. Das Alte Testament, die hebräische Bibel, soll nicht zu einer Bibel zweiter Klasse werden. Dann würde wieder ein Gegensatz zwischen Christen und Juden aufgebaut. Das hat in den letzten zweitausend Jahren immer wieder viel Leid über die Menschen gebracht. Christen und Juden haben unterschiedliche Wege gefunden, an Gott zu glauben, aber dennoch ist es der gleiche Gott, zu dem sie beten. Dadurch sind sie verbunden, wie mit einem Band.

Deshalb wird in den Gottesdiensten in Zukunft mehr von den Menschen zu hören sein, die vor Jesus lebten und seinen Glauben geprägt haben. Von Hiob, der sich trotz aller Schicksalsschläge nicht vom Glauben an Gott abbringen ließ. Von Ruth, die ihre Heimat zurückließ und mit ihrer Schwiegermutter nach Juda zog, damit die nicht alleine bleibt. Ruth sagte: "Wo du hingehst, da will ich auch hingehen [...]. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott." (Rut 1,16).

Das Alte Testament ist voll von Geschichten, die von der Liebe Gottes erzählen. Davon, dass er Menschen begleitet und stärkt und auch davon, dass er Menschen vergibt.

Und die hebräische Bibel zeigt, dass Gott seine Meinung ändern kann, selbst wenn er einmal sehr zornig war. Als Noah die geretteten Tiere aus der Arche führt, dankt er Gott für die Bewahrung in der Flut. Und Gott lässt sein Herz erweichen und sagt: "Ich will die Erde nicht noch einmal bestrafen, nur weil die Menschen so schlecht sind!" (1. Mose 8,21 GNB) Später schildert der Prophet Jesaja im Alten Testament, dass Gott alle Völker zusammen führen und ihnen alle Tränen abwischen will (Jes 25,8), und genau das steht auch am Ende des Neuen Testaments (Off 21,3-4).

Beide Teile der Bibel erzählen von der Liebe Gottes. Das dürfen Christen nie vergessen, davon können sie einander nicht genug erzählen.

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