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evangelisch

Hörmal | 19.07.2015 | 07:45 Uhr

Danke sagen

Am Ende steht´s 1:9. Es geht aber nicht, wie man vielleicht denken könnte, um ein Fußballspiel und eine deftige Heimniederlage. Es geht um zehn Menschen und um Dankbarkeit und Undankbarkeit. Lukas hat diese Geschichte in seinem Evangelium erzählt (Kapitel 17). Zehn Menschen sind krank gewesen und werden von Jesus geheilt, aber nur ein einziger kommt nachher zurück zu Jesus und bedankt sich. Darum geht´s.

„Aussätzige“ heißen die kranken Menschen bei Lukas. Das sind Menschen, denen man an der Haut ansehen kann, dass sie krank sind. Aussatz – das passt auch, weil diese Menschen wirklich ausgesetzt waren. Sie mussten außerhalb der Gesellschaft leben, denn die anderen hatten Angst, sich anzustecken. Nicht wenige sahen in Krankheiten sogar so etwas wie eine Strafe Gottes. Diese Vorstellung ist heute hoffentlich überwunden. Aber das Gefühl, dass der, dessen Leben von schwerer Krankheit gezeichnet ist, nicht mehr am Leben teilnimmt, das kennen wir. Kranke Menschen sind oft auch ziemlich einsame Menschen.

So geht es auch in dieser Geschichte von den Aussätzigen auch um Gottes Kraft zur Heilung. Heilung, die auch dadurch geschieht, dass kranke Menschen wieder in die Mitte der Gesellschaft geholt werden. Viele der wunderbaren Heilungsgeschichten, die von Jesus erzählt werden, kommen uns heute seltsam vor. Doch dass Gelähmte wieder aufstehen, Lahme gehen, Blinde sehen, Taube hören können, oft nur nach einem Wort oder einer Geste Jesu, ist keine Magie. Manch Wunder hat sich einfach dadurch ereignet, dass Jesus die Grenzen seiner Zeit überwunden hat und diese Menschen angesprochen und berührt hat. Nähe kann Wunder bewirken. Auch davon handelt diese Geschichte.

Und eben von Dankbarkeit und von der Undankbarkeit. Und dann geht es gar nicht mehr um krank oder gesund, sondern um eine Lebenseinstellung. Gefreut haben sich sicher alle Zehn. Doch nur einer hält inne, kehrt zurück und dankt Gott. Jesus fragt: „Wo sind die anderen neun?“ – Die Antwort ist klar. Sie sind nicht da. Aber genau diese Frage zeigt, um was es geht. Nämlich um diese Neun. Und um die so typisch menschliche Vergesslichkeit. Und dass ich das, was mir Gutes widerfährt, oft so selbstverständlich hinnehme.

Im Klagen sind wir alle Weltmeister. „Da standen sie von ferne“, heißt es zum Anfang der Geschichte, „und erhoben ihre Stimme und sprachen: Erbarme dich unser!“ Es ist die Klage aus vollem Herzen: Herr, tu was! Erlöse mich aus meinem Elend!

Gott ist bereit das zu tun, auf wunderbare Weise. Aber ich werde den Wert meines Lebens in seiner Tiefe nur begreifen, wenn ich das Gute, das ich erfahre, nicht nur hinnehme, sondern auch frage: Wo kommt es her? Wem verdanke ich es? Ansonsten ist der Weg nicht weit und ich stehe morgen wieder draußen vor dem Tor und klage über etwas anderes, etwas Neues, was mir gerade im Leben sehr fehlt.

1:9 ist das Verhältnis. Das liest sich wie das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage. Doch vielleicht geht es gar nicht um zehn verschiedene Menschen, sondern um mich ganz persönlich. In zehn Fällen bin ich selbst neun Mal gedankenlos weitergezogen und habe mir selbst gar nicht klar gemacht, welches Glück mir gerade wiederfahren ist – durch einen lieben Menschen, einen Freund, einem, der es gut mit mir meinte, am Ende vielleicht sogar Gott. Ich finde, es lohnt sich, öfter mal innezuhalten, nach-zu-denken, also zurück-zu-denken, und einfach mal Danke zu sagen.

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