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Hörmal | 02.08.2015 | 07:45 Uhr

Spektakulär: Caritas

Caritas? Klingt für viele nach Kleiderkammer und Suppenküche. Nach Sozialverband und Gutmenschentum – ein Begriff, der auf den ersten Blick nichts Spektakuläres hat. Aber in Paderborn wagt eine große Ausstellung jetzt den zweiten Blick: „CARITAS – Nächstenliebe von d en frühen Christen bis zur Gegenwart“ heißt die Schau, die bis zum 13. Dezember im Diözesanmuseum von Paderborn zu sehen ist und ich finde, die sollte man gesehen haben.

Es ist die erste Ausstellung überhaupt zur Kulturgeschichte der Caritas. Und gerade deshalb spektakulär. Denn sie schafft es, diesen so gewohnten wie vielleicht angestaubten Begriff einmal ordentlich aufzupolieren.

Die Caritas, die gelebte Nächstenliebe, war nämlich in der Zeit der frühen Christen etwas Neues. Und das war so spektakulär, dass die ersten Christen in der römischen Gesellschaft immer wieder auffielen, ja sogar aneckten, weil sie sich leidenschaftlich um Benachteiligte in der Gesellschaft kümmerten. Wohltätigkeit war in der heidnischen Antike Aufgabe der Reichen oder des Kaisers. Aber für die frühen Christen bedeutete es eine Aufgabe für jede und jeden. Sie machten Ernst damit, was Jesus sagte: Die Armen nicht nur abzuspeisen, sondern auch zu lieben. „Was Ihr dem Geringsten getan habt, das habt Ihr mir getan“, waren seine Worte. Daher ist Nächstenliebe etwas anderes als reines Almosengeben. Die Christen waren davon überzeugt, gerade in den Schwächsten der Gesellschaft auf Gott zu treffen.

Spuren dieser Haltung geht die Ausstellung nach in Bildern und Texten: Angefangen von Wandmalereien einer frühchristlichen Villa aus dem alten Rom – erstmals überhaupt zu sehen weltweit – bis hin zu Rafaels Caritas als gemalter Frau, die Kinder stillt, oder zu Werken von Lucas Cranach und Käthe Kollwitz. Die Ausstellung verfolgt die Spur der Caritas in der westlichen Kulturgeschichte bis hin zur Gegenwart.

Natürlich muss sich das Christentum auch dem Vorwurf stellen, dass es in seiner Geschichte sehr oft alles andere als christlich zuging. Von Nächstenliebe war bei manchem Kirchenfürsten keine Spur zu sehen. Aber die Vorstellung von echter Caritas als Liebe für die Ausgegrenzten, ja Verfolgten, die hat sich immer wieder Bahn gebrochen. Sie taucht über die Jahrhunderte auf und ist nicht unterzukriegen: Von einem Franz von Assisi, der all sein Habe verschenkte bis zu Mutter Theresa von Kalkutta. Und ich bin mir sicher, dass es daran liegt, dass sie quasi als zentrale Aufgabe von Jesus mit auf den Weg gegeben wurde. Caritas wirkt wie ein Stachel im Fleisch der manchmal auch träge werdenden Christenheit. Sie ist daher unbequem, immer noch herausfordernd, aber gerade dadurch auch aufsehenerregend und: spektakulär.

Copyright Vorschaubild: Public Domain Pixabay

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