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Kirche in WDR 2 | 15.01.2016 | 05:55 Uhr

Silvesterabend Köln am Dom

Am Silvesterabend wurden in Köln am Dom viele Frauen überfallen. Über 100 Anzeigen gingen inzwischen ein. Die Polizei konnte nicht verhindern, dass aus einer riesigen Menge von gut eintausend jungen Männern heraus niederträchtige Übergriffe geschahen.

Warum kann ich als Pfarrer und Mann in etwa nachempfinden, was den Frauen an Silvester angetan wurde? Ich selber wurde eines Abends von drei Männern an der Pfarrhaustür, hier in Köln-Vingst, überfallen. Einer schellte, ich öffnete spät am Abend die Tür, weil ich dachte, er sei in Not. Doch sogleich kamen drei weitere um die Ecke. Ich wurde zu Boden geworfen. Nun tat ich, wovon die Polizei dringend abrät: ich wehrte mich heftig. Es ist zwar falsch, steckt- aber wohl in den Genen. Die ersten fünf Minuten habe ich nie Angst, die kommt dann danach. So habe ich auch einmal zwei Motorradrocker angeblafft, die gegen unsere Kirche pinkeIten. Die trollten sich wirklich davon. Danach fiel mir das Herz in die Hose.

So war es auch bei dem Überfall. Die drei machten sich auf und davon. Wahrscheinlich war ihnen das Risiko zu gross, wenn sich einer wehrt. Nun mache ich nach zehn Uhr abends die Tür nicht mehr auf, sondern nur die Klappe, die wir zum Glück in der Pfarrhaustür haben.

Unser Pastoralreferent wurde vor Weihnachten beim Tannenbaumverkauf der Jugendgruppen zweimal von einem jungen Ausländer vor der Kirche angegriffen und verletzt. Zurzeit macht die Polizei die Zeugenvernehmungen. Einem der Zeugen haben die Eltern geraten, keine Aussage zu machen, weil sie Angst haben, dass ihren Sohn etwas angetan wird. Ich finde: das darf nicht sein! Leider erlebe ich öfter, dass Leute Einbruchversuche in ihre Wohnung nicht anzeigen wollen. Sie haben diffuse Angst, lieber ducken sie sich weg. Aber wie soll die Polizei dann mitbekommen, wo eine Einbruchserie läuft?

Ich bin bei Körperverletzung für Null-Toleranz! Ein überführter Täter muss die Strafe spüren! Wie soll er sonst zur Besinnung kommen, wenn sich niemand traut ihm Grenzen zu setzen? Wir leben nicht im Wilden Westen, sondern in einem Rechtsstaat, auf den wir stolz sein können und der vor allem für die Schwachen wichtig ist.

Meine Erfahrung ist: Gerade in einem armen Wohnviertel ist Rechtssicherheit für die Menschen, die dort leben sehr wichtig! Gerade die Schwachen, gerade Menschen, die Gewalt erfahren, brauchen unbedingt einen robusten Rechtsstaat, auf den sie sich verlassen können. Dies gilt auch für die Frauen, die am Silvesterabend einfach nur fröhlich ins neue Jahr hinein feiern wollten.

Copyright Vorschaubild: Hauptbahnhof Köln Veit Schagow CCBY 2.0 flickr

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