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Hörmal | 24.04.2016 | 07:45 Uhr

Mehr Mut als Angst

Er hielt es nicht mehr aus. Seit die neue Kollegin zum Team gehörte, war es einfach unerträglich. Am Anfang hatte er gedacht: „Na, wart mal ab, das wird sich schon noch einspielen.“ Aber es spielte sich überhaupt nichts ein. Im Gegenteil: Es wurde immer schlimmer. Sie wusste alles besser, kritisierte jeden, stellte die Strukturen in Frage und versuchte ständig, sich in ein gutes Licht zu rücken.

Die Stimmung im Team ging deswegen immer weiter den Bach ‘runter. Niemand mochte ihre Art, kaum einer konnte mit ihrem Auftreten gut umgehen. Aber sie hatte den Chef auf ihrer Seite und so wagte niemand, etwas gegen sie zu sagen.

Was sollte er also tun? Eine offene Konfrontation traute er sich nicht zu. Dafür saß sie schon zu fest im Sattel. Natürlich konnte er sich eine neue Stelle suchen.

Der Arbeitsmarkt sah im Moment ganz günstig aus, besonders in seiner Branche.

Aber eigentlich wollte er gar nicht weg. Die Arbeit gefiel ihm schließlich. Es war immer viel zu tun, häufig sogar mehr als genug. Trotzdem machte es nach wie vor Spaß. Gerade weil das Team so gut war und sie sich immer so prima verstanden hatten. Bei einer neuen Stelle weiß man ja nie, auf wen man trifft.

Aber einfach so weitermachen, das war auch keine Lösung. Jedenfalls nicht auf Dauer. Er merkte jetzt schon, wie ihm die ganze Situation an die Substanz ging. Seine Frau hatte sich mehrmals beklagt, dass er immer gereizter würde. Und als ihn seine Schwester fragte, was denn eigentlich mit ihm los sei, da wusste er, dass es langsam ernst wurde.

Immerhin konnte er sich jetzt seiner Schwester anvertrauen. Wenn die sowieso merkte, dass irgendwas nicht stimmte, konnte er ihr auch gleich alles erzählen.

Eine einfache Lösung hatte sie natürlich nicht parat. Aber als er kurze Zeit später Geburtstag hatte, schickte sie ihm eine Karte, auf der stand:

„Möge dein Mut immer größer sein als deine Angst.“ Und in Klammern: „Irischer Segenswunsch“.

„Seltsam“, dachte er im ersten Moment. Das passte so gar nicht zu seiner Schwester. Aber wahrscheinlich hatte sie gedacht: Der Satz passte zu ihm. Und das stimmte ja auch: Ein bisschen mehr Mut und dafür weniger Angst - das würde ihm schon gut tun.

Dann könnte er endlich eine Entscheidung treffen. Würde Klartext reden in seinem Betrieb, sich tatsächlich eine neue Stelle suchen oder würde die Dinge so hinnehmen, wie sie sind. Könnte einfach dazu stehen, wie er ist, mit seinem ständigen Abwägen und Sich-Gedanken-machen, was wäre wenn …

„Möge dein Mut immer größer sein als deine Angst.“ Das klang nicht nur nach einem einfachen Glückwunsch. Es klang, als steckte mehr dahinter. Mehr als das, was Menschen allein auf die Reihe kriegen. Es klang wie der Wunsch nach „Hilfe von oben“, nach Hilfe von Gott. Stand ja auch „Segenswunsch“ drunter. Und in der Tat klang aus diesem Satz das Vertrauen heraus, dass da tatsächlich was kommt. Dass mehr geht als das, was sowieso schon in uns steckt.

Und dass es mit Gottes Hilfe tatsächlich möglich ist, mehr Mut zu haben. Mehr Zutrauen. Mehr Kraft. Jedenfalls genug, um mit all dem klarzukommen, was gerade passiert.

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