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Kirche in WDR 2 | 04.06.2016 | 05:55 Uhr

Kinoverkündigung

Film „Monsieur Chocolat“ (Kinostart: 19.5.2016)

O-Ton (Trailer): 0,00 – 0,07

Hochverehrtes Publikum, ich präsentiere ihnen den Negerkönig Kawanga. Huhu …

Der sogenannte Negerkönig läuft durch die Manege und soll Kinder aufschrecken: Ein Kannibale mit Bastrock und Knochenkette. Hinter dem vermeintlichen Ungeheuer verbirgt sich der Mensch Raphael Padilla. Von ihm erzählt der aktuelle Kinofilm Monsieur Chocolat, genauer gesagt: von seinem Aufstieg als dem ersten dunkelhäutigen Clown in Frankreich. 130 Jahre ist das her. Eine wahre Geschichte.

Als Jugendlicher ist Raphael Padilla aus der Sklaverei geflohen. Von einem Wanderzirkus angeheuert, darf er zunächst nur den Kinderschreck geben, bzw. den Negerkönig. Doch seine Rolle spielt er erschreckend gut. Das merkt auch George Footit, der nachdenkliche weiße Clown. Dessen Karriere bewegt sich gerade auf dem absteigenden Ast. Da findet er in dem entflohenen Sklaven das Talent, das er gesucht hat.

O-Ton (Trailer): 0,07 – 0,15

Footit: Ich suche jemanden wie dich, für eine neue Nummer. Padilla: Du suchst einen Neger. Footit: Ich suche einen Clown, der mir assisitiert. Also los, bring mich zum lachen.

Die beiden Außenseiter freunden sich an und entwickeln eine gemeinsame Bühnenshow. Raphael wird zu Monsieur Chocolat und wird Bühnenpartner von Footit; als dummer August. Der schwarze Clown kassiert die Tritte vom weißen Clown. Immerhin: mit Erfolg.

O-Ton (Trailer): 0,47 – 0,58

Joseph Oller: Ihr Auftritt hat etwas verrücktes. Meine Herren, Paris erwartet sie! (großer Jubel)

Vom Publikum gefeiert steigen der weiße und der schwarze Clown schnell bis zum berühmten "Nouveau Cirque" in Paris auf. Bald sind sie landesweit bekannt, was zu Ruhm und großem Reichtum führt.

Doch die Zeiten sind noch nicht reif, dass einem farbigen Künstler Ruhm und Reichtum vergönnt wären. So zieht Raphael Padilla Neider auf sich und landet über eine Intrige im Knast von Paris.

Dort wird er drangsaliert und gedemütigt – schmerzvoll verhöhnt wird er, als man ihm gar mit Schrubbern den ‚schwarzen Dreck’ von der Haut bürsten will. Erst nach einer Woche kommt er wieder frei.

Das Gefängnis hat ihn verändert. Er will nicht länger der dumme August sein, der als Chocolat mit Stereotypen uber Schwarze andere zum Lachen bringt. Schließlich weigert er sich, auf einem Werbeplakat wieder nur als ein „afrikanischer Neger“ mit riesigen Augen und Lippen karikiert zu werden.

Vielmehr will er endlich als Kunstler und unter seinem burgerlichen Namen Raphaël Padilla anerkannt werden. Es kommt zum Streit mit Footit und dem Zirkusdirektor – und zum Zerwurfnis.

O-Ton (Trailer): 1,47 – 1,54

Footit: Du willst alles für dich haben. Hast du vergessen, wie´s früher war? Noch nie ist ein Schwarzer so berühmt gewesen wie du, Chocolat!

Der Film Monsieur Chocolat erzählt nicht nur vom Aufstieg eines schwarzen Clowns, der dem Publikum nur solange genehm war, wie er die ihm zugeschriebene Rolle wahrte.

Er erzählt auch von der Emanzipation eines Mannes, der seine wirkliche Rolle im Leben entdeckt und sich zu befreien sucht aus dem Bild eines primitiven, fugsamen Menschen, das man sich von ihm als Schwarzem allzu gern machte.

Die damalige französische Gesellschaft hat sich natürlich weiter entwickelt. Schon einige Jahre später wollte Gott sei Dank keiner mehr so recht über Schwarze lachen. Allerdings war damit auch der talentierte Raphael Padilla bald vergessen.

Keine Frage, heute sind wir weiter. Dennoch könnte der Film Monsieur Chocolat aktueller nicht sein.

Jeder Mensch hat das Recht, die wahre Rolle seines Lebens zu finden und diese spielend wie auch ernsthaft zu entfalten. Wer das all zu schnell vergisst und dieses Menschenrecht beschneidet, dessen Talent genügt offenbar nicht mal zur Lachnummer – und der ist hoffentlich selbst bald vergessen.

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