Qualmfrei genießen

Die Grillsaison ist in vollem Gang. Ich liebe es! Wenn das Fleisch mit den Würstchen um die Wette brutzeln: das macht doch einfach nur Spaß.

Und liebe Griller: Ich will jetzt nicht die Spaßbremse sein: aber mal ehrlich: Grillen wird schnell zur Gewissensfrage, wenn man mal genauer schaut, was da eigentlich verfeuert wird. Ich habe dieses Jahr daher umgestellt: ich heize meinem Grillzeug nämlich ab jetzt mit Kokossnuss-Schalen ein. Und dafür braucht ich als Ostwestfale auch einen Grill-Kollegen, der mir da die Augen geöffnet hat:

Ein Großteil der deutschen Grillkohle wird nämlich vor allem aus Paraguay und Argentinien importiert. Woher genau, weiß der Verbraucher nicht! Keine Ahnung also, ob da gerade ein Stück Regenwald oder Tropenholz auf meinem Grill liegt…

Aus Argentinien stammt aber nicht nur die Deutsche Grillkohle, sondern auch der aktuelle Papst. Und vor einem Jahr hat Papst Franziskus das Thema Umweltschutz ganz oben auf die Agenda der Kirche gesetzt! „Laudato Si“ hieß das Schreiben. Darin hat er genau auch meine Ignoranz angeprangert, mit der ich mich bislang einfach nicht dafür interessiert habe, unter welchen Bedingungen selbst so etwas wie Grillkohle heutzutage produziert wird: das ist nämlich nicht spaßig, sondern meist ausbeuterisch – was die Umwelt betrifft, aber auch, was die Arbeitsbedingungen, denn: billig soll es ja sein!

Die Kokosnuss-Schalen dagegen sind eigentlich ein Abfallprodukt aus der Produktion von Kokosmilch. Und weil den Arbeiterinnen und Arbeitern in dem Projekt auf den Philippinen auch gerechte Löhne gezahlt werden, darf sie sich „Faire Grillkohle“ nennen.

Und grillen kann man damit natürlich auch! Zugegeben beim Anmachen hat es einen Moment länger gedauert, aber dafür riechen und qualmen die Schalen nicht. Meinen Praxistest haben sie jedenfalls bestanden. Wie gesagt: fast alles wie immer, nur fair gegrillt schmeckt es mir einfach noch besser!