Olympia

Seit einer Woche laufen die olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro.

Die kleine Janine kann die Spiele in ihrer Heimatstadt Rio leider nicht mehr erleben, denn sie ist mit nur vier Jahren gestorben. Sie verblutete, innerlich am Denguefieber, während ihre Mutter mit ihr in der Schlange vor dem Krankenhaus wartete.

Ich weiß, das ist eine Geschichte, die man so früh am Morgen irgendwie nicht hören will. Aber der tragische und vermeidbare Tod des kleinen Mädchens hat etwas bewirkt. Das Schicksal der kleinen Janine hat den deutschen Arzt Dr. Norbert Lehmann, der einige Zeit in brasilianischen Favelas gelabt hat, besonders betroffen gemacht:

Dr. Lehmann/Motivation: Das hat mich also so mitgenommen, muss ich sagen, dass ich mir Wege überlegt habe, wie man da helfen kann.

Das war die Geburtsstunde des Projektes „Little Dengue Docs“ oder wie es in Brasilien übersetzt heißt: „Dengue hau ab!“

Mädchen und Jungen werden als Multiplikatoren ausgebildet und sind dann als kleine Aufklärer-Teams in einigen Favelas von Rio unterwegs. Sie informieren die Menschen über die Ursachen, Folgen und Symptome des Denguefiebers.

Dr. Lehmann/Erweiterung: Ja, durch die aktuelle Lage, durch das Zika-Virus, hat sich die momentane Lage dramatisiert. Da die Übertragungswege ähnlich sind wie bei Dengue, haben wir dieses Zika-Aufklärungsprogramm ebenfalls in unser Projekt eingeschlossen, und klären jetzt nicht nur über Dengue auf, sondern auch über Zika.

Zika – das Angstwort für einige Sportler und Offiziellen, denn manche haben die Teilnahme an den olympischen Spielen abgesagt, aus Angst vor einer Infektion durch die Zikamücke. Schon lange vor den olympischen Spielen haben die Dengue- und Zika-Docs der Infektion den Kampf angesagt und sich an der Informationskampagne beteiligt.

Eine Tür-zu-Tür-Aufklärung nahm ihren Lauf und wird unterstützt von den Sternsingern aus Deutschland. Passt ja auch irgendwie, schließlich ziehen die Sternsinger auch von Tür zu Tür. Eine Art Staffelstab, wenn auch weniger olympisch. – Dennoch erfolgreich, denn die wissenschaftliche Auswertung ergab, dass durch die Aufklärung über 80 Prozent der Infektionen in den entsprechenden Stadteilen verringert werden konnten.