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Kirche in WDR 2 | 27.01.2014 | 05:55 Uhr

Gute Erinnerung

Achja, wir erinnern uns doch sehr gerne an die schönen Zeiten: wie wir in den 80ern so merkwürdige Klamotten trugen und so riesige Brillengestelle, wie sie jetzt gerade wieder angesagt sind. Neulich habe ich in einem alten Karton auf dem Dachboden eine Mixkassette von vor 30 Jahren gefunden, die damals noch live aus der Schlagerrally am heimischen Kassettenrekorder mitgeschnitten wurde. Die Übergänge waren nicht ganz so klasse, aber für so etwas musste ich mir damals noch eine Menge Zeit nehmen. Und jetzt – ist es eine nette Erinnerung. Kein Wunder, dass Fernsehen und youtube-Kanäle nur so von unseren Erinnerungen wimmeln: die peinlichsten Momente in Fernsehshows, die besten Tore der aus 50 Jahren Bundesliga und die größten Hits der 70er. Wir mögen das. Was waren das doch für Zeiten.

Und dann der heutige Tag: Am 27. Januar erinnert Deutschland seit 1996 mit einem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Auch das ist Erinnerung. Und dazu bringt das Fernsehen einige Erinnerungssendungen: Zwischen dem nachdenklichen „Ein Leben nach dem Holocaust“ und dem reißerischen „Das Todeswerk der Nazis“ findet sich da eine ganze Menge bei den Sendern. Da sind natürlich keine netten Erinnerungen dabei, keine schönen Zeiten in denen man schwelgen möchte und nicht von ungefähr gibt es viele, die an diese düstere Zeit deutscher Geschichte nicht mehr erinnert werden wollen, zumal immer weniger sie selbst noch erlebt haben. Gerade deshalb aber hat unser früherer Bundespräsident Roman Herzog gesagt, dass diese Erinnerung uns und unsere Nachkommen zur Wachsamkeit mahnen soll, damit sie jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirkt.

Und so unangenehm diese Erinnerung an die Opfer dieser Zeit ist: Ich erinnere mich heute vor allem an eine der großartigsten menschlichen Eigenschaften, die sich in dieser dunklen Zeit an einem der widerwärtigsten Orte gezeigt hat: die Bereitschaft, selbst im hilflosesten eigenen Leid Frieden durch Versöhnung zu schaffen. Im Gebet eines im KZ gefangenen Juden heißt es: „Und für die Erinnerung unserer Feinde sollen wir nicht mehr ihre Opfer sein, nicht mehr ihr Alptraum und Gespensterschreck, vielmehr ihre Hilfe, dass sie von ihrer Raserei ablassen – und wieder Friede werde auf dieser armen Erde über den Menschen guten Willens – und dass Friede auch über die anderen komme.“ Mich rührt das an. Sehr.

Und deshalb heute wirklich nur noch ein Wort zu diesem großen Gebet eines Juden im KZ: Amen.

* Das Gebet entstammt dem Loccumer Arbeitskreis für Meditation e.V. (Hg.), Verstehen durch Stille. Loccumer Brevier, S. 320.

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