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katholisch

Kirche in WDR 2 | 26.08.2016 | 05:55 Uhr

Im Schwimmbad

Frühmorgens öffnet unser Hallenbad um 6:00 Uhr. Um mich fit zu halten, fahre ich mit dem Rad hin, in vier Minuten bin ich da. Zuerst 60 Bahnen, dann Rückenstrahl und Sprudelbad. Joggen ist nichts für mich, da bekomme ich dicke Knie. Wenn die Tageszeitung ein spannendes Thema hat, trinke ich auch zuerst eine Tasse Kaffee, lese die Zeitung und starte dann. Das geht nur, wenn morgens keine frühe Beerdigung ansteht.

Vor kurzem war ich wieder später dran. Die erste Schulklasse hatte Schwimmunterricht, während wir Erwachsenen unsere Bahnen im abgesperrten Teil daneben zogen. Nachdem Duschen und Abtrocknen traf ich die Kinder in der Halle mit den Haarföhns. Einige Kinder hatten kein zehn-Cent-Stück für den Föhn, und ich verteilte ein paar, die ich immer auf Vorrat in der Hosentasche habe, wenn ich schwimmen fahre.

Ein kleines Mädchen, viertes Schuljahr, strahlte mich an. Ich sagte: "Super, dass Du schon schwimmen kannst." Da sagte sie ganz stolz zu den andern Kindern: "Das ist mein Pfarrer."

Darauf ein kleiner Junge: "Wo fährt er Dich denn hin?“

Woher sollte der Junge wissen, was ein Pfarrer ist. Bei uns in einem eher armen Viertel sind die meisten nicht katholisch oder evangelisch, sondern Muslime, Sikhs oder Jesiden, oder ohne ReIigion. So musste der Knirps "Fahrer" verstehen. Was ja völlig in Ordnung ist, er interessierte sich eben für die Beziehung, die das Mädchen beschrieb. Irgendwie ist ja auch "Fahrer" und "Pfarrer" das Gleiche. Beide bringen die Kinder voran, begleiten sie auf ihrem Weg, sind unterwegs auf ein Ziel hin.

Das kleine Mädchen frug mich dann noch: "Wann ist nochmal der Gottesdienst am Sonntag". Bei uns um 11 Uhr, eine gute Zeit, damit die Familien und alle andern vorher gemeinsam frühstücken und ausschlafen können. Ich sagte ihr die Zeit, erwartete aber nicht, dass sie an nächsten Sonntag kommen werde. Sie war auch nicht da, aber ja vielleicht demnächst einmal.

Doch darauf kommt es nicht an. Mehr als ein Jahr nach ihrer Erstkommunion hat sie stolz ihren Pfarrer geoutet. Zum Gottesdienst hat sie wohl nur noch Kontakt durch die Schulgottesdienste und durch den Gottesdienst in unserer Kinderstadt, in den Sommerferien mit 600 Kindern. Hier sind praktisch alle Kinder aus dem Viertel dabei, natürlich ökumenisch organisiert.

Im Schwimmbad zeigte sich: unsere Beziehung trägt, auch wenn wir uns nur selten begegnen.

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