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Kirche in WDR 2 | 19.09.2016 | 05:55 Uhr

Das Vaterunser

Ich kenne viele Menschen, die möchten gerne beten, aber sie wissen nicht, wie sie das machen sollen. Manchmal beten sie dann einfach das Vaterunser. Ich finde, das ist eine gute Idee. Mit dem Vaterunser stelle ich mich in eine Erfahrung hinein, die immer größer ist als mein eigener Glaube sein kann. Ich habe Anteil an den Glaubenserfahrungen so vieler vor mir und mit mir.

Das Vaterunser habe ich schon viele tausend Mal gebetet. Und doch entdecke ich darin immer wieder etwas Neues. „Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name“: Wenn Gott Vater ist, dann bin ich sein Kind, aber eben nicht nur ich: dann sind wir untereinander Geschwister. Wenn ich um diese Menschenwürde weiß und danach lebe, dann wird sein Name geheiligt, dann wird dieser Name „Unser Vater“ für Menschen erst glaubwürdig und überzeugend. „Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“: Wenn sein Wille geschieht – wenn ich so lebe, dass es seiner Absicht entspricht – dann kommt Sein Reich, heute und hier.

„Unser tägliches Brot gib uns heute“: Ich darf um alles bitten, was jeder jeden Tag braucht, so nötig wie das tägliche Brot. Aber zum Erfüllungsgehilfen meiner persönlichen Wünsche darf ich ihn nicht machen, dann wäre Gott ja bloß ein Lückenbüßer für das, was ich selber nicht tun kann oder will. „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“: Gott vergibt immer zuerst, ohne Bedingung und Vorleistung. Aber ich kann seine Vergebung nur dann glaubhaft erfahren, wenn ich selber Vergebung zu schenken bereit bin. Wer immer nur kleinkariert jeden Fehler der anderen nachhält, wer niemals großzügig ist, der kann auch nicht an einen großzügigen Gott glauben.

Mit der nächsten Vaterunser-Bitte bin ich lange nicht klargekommen: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ Kann denn Gott in Versuchung führen? Nein, das wird er nicht tun. Er will mich ja nicht zum Bösen anstiften. Aber ich gerate ja immer wieder in Versuchungen, die mir die innere Freiheit rauben. Zum Bespiel das Streben nach Besitz, nach Macht und Geltung. Aber ich vertraue darauf, dass Gott mich da hindurchführt. Deshalb meine ich das Gebet so: „Und führe uns in der Versuchung.“ Und dass Gott die ganze Welt dann irgendwann vom Bösen befreit, darauf vertraue ich fest.

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