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Kirche in WDR 2 | 22.01.2014 | 05:55 Uhr

Jesus nimmt frei

Wunder sind auf die Dauer ganz schön anstrengend. Vor allem, wenn man sie selber vollbringt. Das muss auch Jesus einsehen, als er eines Morgens aufwacht und völlig erledigt ist. Nichts klappt an diesem Tag und als Jesus schließlich einen Arzt aufsucht, sagt der zu ihm: „Völlig klar, du bist überarbeitet. Am besten nimmst du mal einen Tag frei und ruhst dich aus. Danach wird’s dir besser gehen.“

Gesagt, getan: Jesus verabschiedet sich von seinen Jüngern und tut den ganzen Tag nur das, was ihm Spaß macht: Er geht schwimmen, tobt übermütig durch die Wüste, gönnt sich ein gemütliches Picknick und macht einen langen Ausritt auf einem Esel. Es ist ein herrlicher Tag und Jesus könnte eigentlich allerbester Laune sein. Tatsächlich aber packt ihn abends das schlechte Gewissen. Er hat schließlich niemandem geholfen, niemanden getröstet und auch niemandem von Gott erzählt. Also war es doch eigentlich ein völlig nutzloser Tag, oder?

Jesus ist sich da ziemlich unsicher. Und so macht er das einzig Richtige: Er sucht sich Rat. Und zwar bei Gott. Jesus erzählt ihm alles, was war, was er gemacht hat und wie es ihm jetzt geht. Und Gott sagt: „Bevor du weiterredest - guck dich doch bitte mal um.“ Und als Jesus sich umguckt, da sieht er: Überall, wo er durch die Wüste geturnt ist, sind Oasen entstanden. Die Bäume, unter denen er gepicknickt hat, tragen superschöne Früchte. Wo er geschwommen ist, haben die Fischer den Fang ihres Lebens gemacht. Und alle Leute, an denen er vorbeikam, hatten mit einem Mal gute Laune.

Da ist Jesus beruhigt. Und sogar richtig froh. Besonders, als am nächsten Tag die Wunder wieder funktionieren wie in seinen besten Zeiten. Da wird ihm bewusst, dass der freie Tag nicht nutzlos war. Denn Gott hat daraus etwas Gutes gemacht. Für die anderen Menschen. Und für Jesus. Denn für ihn war dieser freie Tag absolut notwendig. Ohne diese Schaffenspause hätte er irgendwann gar nichts mehr machen können. So aber kann er jetzt wieder den Menschen helfen und für sie da sein.

Natürlich steht diese Geschichte nicht in der Bibel. Der englische Autor Nicholas Allan erzählt sie in seinem Buch „Jesus nimmt frei“. Aber dass niemand die ganze Zeit arbeiten kann, das ist ganz im Sinne der biblischen Botschaft. Selbst Gott hat sich ja nach sechs Tagen Schöpfungsarbeit einen Tag Pause gegönnt. Deshalb hat niemand das Recht, von uns zu verlangen, dass wir immer arbeiten und parat stehen, uns nützlich machen und die Welt voran bringen. Wer solche Forderungen an uns stellt, handelt unmenschlich und ganz sicher nicht im Sinne Gottes.

Denn schließlich ist Gottes Segen nicht von der Leistungsfähigkeit eines Einzelnen abhängig. Im Gegenteil: Gott kann den Menschen auch dann Gutes tun, wenn sich gerade niemand besonders anstrengt.

Das heißt natürlich nicht, dass wir die Hände in den Schoß legen sollen. Aber wir müssen auch nicht meinen, dass die Welt oder die Kirche, die Firma oder die Familie nur dann existieren können, wenn wir die ganze Zeit volle Leistung bringen. Das hält man sicherlich eine Weile durch. Aber irgendwann geht dann eben gar nichts mehr. Die alltägliche Arbeit klappt nicht mehr. Und Wunder gelingen schon gar nicht.

Gerade dann, wenn immer mehr berufliche oder private Anforderungen an uns gestellt werden, ist diese Botschaft der Bibel wichtig: Du hast das Recht auf freie Zeit. Du hast das Recht, dich zu erholen. Du hast es einfach auch nötig, dass du ab und zu frei nimmst. Und zwar richtig frei. Selbst wenn dann Arbeit liegen bleibt. Und keine Wunder passieren.

Schließlich bist du wichtiger als die Arbeit. In den Augen der Menschen, die es gut mit dir meinen. Und in den Augen Gottes. Ganz bestimmt.

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