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Kirche in WDR 2 | 30.11.2016 | 05:55 Uhr

Der Shitstorm

Vor ein paar Monaten war auf Facebook wiedermal der Teufel los. Ein älterer Herr postete das Foto seines Enkels, der sehr lieb in die Kamera lächelte.

Über dem Beitrag stand in Großbuchstaben:

TEILEN ERWÜNSCHT

Neben dieser Aufforderung gab es dann noch folgende Geschichte zu lesen. Der Junge sei nicht nur der Enkel des Herren, sondern auch etwas hyperaktiv und diese Hyperaktivität sei der Grund, warum die ortsansässige Kirchengemeinde es ablehne den Jungen zur Kommunionvorbereitung zuzulassen. Der Opa habe seiner Tochter empfohlen Kontakt mit dem zuständigen Bistum aufzunehmen, aber vorher könnte man ja auf facebook schon etwas aktiv werden, bevor man dann die Presse einschaltet.

Dieser Beitrag ging ab, wie „Schmitz Katze“. Am Ende wurde er viele tausendmal geteilt und natürlich entsprechend kommentiert.

„Das war ja wieder klar. Für so einen Jungen sind sich die Kirchenleute zu schade. Sei froh, dass er da nicht hingeht. Dann lassen sie wenigstens die Finger von ihm. Jetzt reicht es. Ich trete aus der Kirche aus. Diese dreckigen –piep- die sollte man alle –piep- und anschließend –piep“

Kurz gesagt der Shitstorm hatte in kürzester Zeit Windstärke 10 erreicht und es gab wenig was die betroffene Gemeinde dagegen tun konnte. Außer dementieren. Denn an der Geschichte war rein gar nichts dran. Die Kirchengemeinde hatte den Jungen ganz regulär zur Kommunionvorbereitung eingeladen und die Einladung war wohl irgendwie verschütt gegangen. Nach einem Telefonat mit den entsprechenden Stellen veränderte der Großvater des Jungen auch sein Posting und merkte an, dass die Gemeinde sowie das Bistum im sehr entgegengekommen sei.

Nur leider ist ein Shitstorm nicht mehr einzufangen. Die Gegendarstellung der Pressestelle wurde etwa 50 mal geteilt und erreichte nur einen Bruchteil der Menschen, die das ursprüngliche Posting gesehen haben.

Das Internet und die sozialen Medien servieren uns täglich wohl portionierte und leicht verdauliche Aufregerhäppchen, die so aufbereitet sind, dass sie nicht zu kompliziert sind, damit wir auch sicher darauf reagieren und sie weiterverbreiten.

Unsere Pflicht als User ist es zu prüfen, ob diese Informationen, denn auch wirklich korrekt sind bzw. sich halbwegs korrekt anhören, bevor wir auf den Empörungszug aufspringen. Wenn der nämlich mit voller Wucht sein Ziel trifft, kann er eine Menge Schaden anrichten. Im Justizwesen gibt es da einen schönen Grundsatz, der einem hier weiterhelfen kann und der lautet: „Im Zweifel für den Angeklagten“. Wäre schön, wenn dieser Grundsatz auch auf Facebook öfter mal Anwendung finden würde.

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