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Kirche in WDR 2 | 03.12.2016 | 05:55 Uhr
Kinoverkündigung
Figolo? – Ja? – Weißt Du, wo wir Holz finden? – Ein Stück weiter oben, in Massabielle!
Wir schreiben den 11. Februar 1858. Bernadette Soubirous geht Brennholz sammeln. Vor einer Grotte macht die 14-jährige Pause. Und dann beginnt das Unglaubliche ihrer Geschichte: Hier hat sie ihre erste sogenannte Erscheinung: Bernadette sieht eine weißgekleidete Frau mit einem Rosenkranz. Der Film „Das Wunder von Lourdes“ kommt am zweiten Adventssonntag in die Kinos und erzählt die bemerkenswerte, filmreife Geschichte jener Frau, durch die Lourdes weltbekannt ist:
Und sie hat zu Dir gesprochen? –Ja, sie spricht mit mir, wie man eben miteinander spricht. Sie bat mich darum, sie 14 Tage lang jeden Tag zu besuchen.
Bernadette begegnet hier der Gottesmutter Maria, so wird es die katholische Kirche viele Jahre später anerkennen. Das Ganze spricht sich aber schon bei ihren Zeitgenossen herum. In Scharen ziehen die Menschen zur Grotte und beobachten die junge Frau. Bald ereignet sich dort Unerklärliches:
Hast Du Dr. Douzu gehört? Als das Mädchen die Erscheinung gesehen hat, hat sie ihre Hände hineingehalten in die Flamme und nichts gespürt. Als er sie untersucht hat, war da keine Spur einer Verbrennung. - Entschuldige, aber ich glaube trotzdem weiterhin, dass das alles nur eine kollektive Hysterie ist. Das ist meine Meinung.
Schon damals gab es Skeptiker, die an dem zweifelten, was in Lourdes passierte. Aber immer mehr Menschen wurden und werden von Wundern überzeugt, die sich dort ereignen.
Was reden Sie da borniert? – Ich sage Ihnen doch: Mein Auge kann sehen! Ich bin geheilt! – Aber das ist unmöglich! – Meine Tochter hat mein Gesicht mit dem Wasser von Massabielle benetzt.
„Das Wunder von Lourdes“ ist schon der zweite Kinofilm innerhalb weniger Jahre über diesen Wallfahrtsort. Bis heute lässt er Menschen nicht los. Klar: es gibt so viele Gründe, das alles skeptisch zu sehen. Aber als Katholik bin ich überzeugt davon, dass sie sich tatsächlich ereignet haben können. Der heute heilige Bezirk an der Grotte von Massabielle macht Lourdes zu einem der meistbesuchten Wallfahrtsorte der Welt. Ich war auch dort. Nicht als Tourist, sondern in einer Pilgergruppe, mit der wir Gottesdienste feierten, den Kreuzweg beteten oder mit Tausenden aus aller Welt Lichterprozessionen gingen. Was ich gesehen und erlebt habe in Lourdes, das hat mich berührt. Besonders die Wallfahrt der Krebskranken aus ganz Frankreich. Ich sah diese Menschen im Gottesdienst. Was in dieser heiligen Messe geschah, erstaunt mich noch heute: Zeigten ihre Gesichter vorher Leid, Schmerz oder Verzweiflung, entdeckte ich nachher Gelassenheit, Zuversicht und vielfach auch Freude. Das war mein Wunder von Lourdes.
Heißt das: Sie glauben an Wunder? Als Mann der Wissenschaft? Und Sie Herr Journalist, glauben Sie an Wunder?
Ich glaube, dass nichts unmöglich ist, wenn Gott im Spiel ist. Dass auch in Lourdes die Wunder nicht am Fließband geschehen, das ist mir klar. Aber dass dieser Ort Menschen gut tut, in einer Welt von Schmerz und Krankheit, dass das Beten und Pilgern ihnen hilft, das kann keiner übersehen, der jemals als Pilger dort unterwegs war.
